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Test - The King of Fighters XV : Zum 15. Mal auf die Zwölf!

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Seit 1994 sind die Prügelspiele von SNK eine der festen Größen im Genre. Regelmäßig versammeln sich die Hauptdarsteller aus Titeln wie Fatal Fury, Art of Fighting oder Ikari Warriors, um den König der Kämpfer zu krönen. Knapp zwei Jahrzehnte lang fand das im 2D-Gewand statt. Aber inzwischen ist auch bei "KoF" ein neues Zeitalter angebrochen.

Zwar experimentierte man bereits Mitte der 2000er-Jahre bei zwei Spin-offs namens Maximum Impact mit einem 3D-Stil. Aber die Hauptreihe blieb bis Teil 13 dem zweidimensionalen Prügeln treu. Erst mit dem 14. Ableger im Jahr 2016 erfolgte der Umstieg auf die dritte Dimension. Das sorgte bei vielen Fans für eine gewisse Verstimmung, denn ihre Lieblinge sahen im neuen Gewand gewöhnungsbedürftig aus. Dennoch hält SNK für den Nachfolger The King of Fighters XV am neuen Stil fest.

Schwierige Stilfrage

Hakt man das einfach unter Geschmackssache ab? Nein, wir wollen schon ein paar Worte über die Optik verlieren. Dabei geht es gar nicht um die Entscheidung gegen 2D und für 3D. Letzteres kann toll aussehen, wenn es außergewöhnlich inszeniert wird. Ein gutes Beispiel ist Street Fighter V, dessen grafische Aufmachung an Tuschezeichnungen erinnert. Doch solche kreativen Anwandlungen finden sich bei The King of Fighters XV nicht.

Stattdessen sieht das Spiel, ähnlich wie sein Vorgänger, etwas bieder aus. Ja, es gibt einige schicke Effekte und flotte Kamerafahrten bei Super-Moves. Und auch die meisten Charaktere sind gleich wiederzuerkennen. Doch ihr generelles Design kommt erneut nicht an die Ästhetik und Liebe zum Detail heran, die prägend für die 2D-Ära waren. Gleiches gilt für die Gestaltung der Stages: Einigen schönen Hintergründen, beispielsweise der Wüste aus dem Metal-Slug-Universum, stehen Bereiche mit Ecken und Kanten gegenüber. Vollends billig wirken die Zwischensequenzen mit ihren groben Modellen und einem deutlichen Kantenflimmern.

Von denen gibt es im Story-Modus einige zu sehen. Sie erzählen eine wirre Geschichte um eine böse Macht aus einer fremden Dimension, die auf der Erde Chaos stiften will. Damit wird mehr schlecht als recht an die ebenfalls bizarren Ereignisse des Vorgängers angeknüpft. Aber ganz ehrlich: Welches Prügelspiel hatte jemals eine gute Story? Darum vergessen wir das schnell und wenden uns dem wichtigen Teil zu: der Action.

Kompetent kloppen

Serientypisch stellt ihr aus drei Charakteren euer Team zusammen. Anschließend kämpft ihr mit jeder Menge Schlägen, Tritten, Würfen, Special Moves und mächtigen Climax-Angriffen, die richtig an der Lebensenergie knabbern. Lange Combos und Cancels für viele Moves sowie Block- und Konter-Aktionen fehlen ebenfalls nicht. Anfänger müssen davor aber nicht ehrfürchtig erstarren, denn sie werden in einem zwar dröge präsentierten, aber hilfreichen Tutorial schrittweise mit allen wichtigen Mechaniken vertraut gemacht. Dazu fällt die Steuerung angenehm kompakt und präzise aus.

Wer schon seine Erfahrungen mit Fighting Games gesammelt hat, kann sich dagegen gleich intensiv mit den unterschiedlichen Figuren auseinandersetzen. Von schnellen Nahkämpfern über Griff-Expertinnen bis hin zu kantigen Schlägern mit großer Reichweite ist alles geboten. Während einige schnell verstanden sind, braucht es bei anderen aufgrund ihrer komplexen Move-Sets etwas länger. Zu stark oder zu schwach ist aber niemand: Mit genug Übung und der richtigen Taktik lässt sich selbst mit einem vermeintlich simpel gestrickten Charakter massiver Schaden anrichten.

Diese Variabilität und Ausgewogenheit macht die Kämpfe abwechslungsreich und dynamisch. Manchmal lauert ihr auf Fehler des Gegners, um mit gezielten Aktionen zurück zu schlagen. Genauso könnt ihr versuchen, euren Kontrahenten mit eurer geballten Offensive zu erledigen. Oder ihr konzentriert euch auf perfekte Blocks und lange Combos. Fünf Schwierigkeitsgrade sorgen dafür, dass ihr euch nicht über- oder unterfordert fühlt. Zudem können bei Niederlagen Extras wie eine erhöhte Lebensenergie aktiviert werden, um dem Frust keine Chance zu geben.

The King of Fighters XV - Launch Trailer

Die legendäre Prügelei von SNK geht in die nächste Runde: The King of Fighters XV ist ab sofort erhältlich. Und dazu gehört natürlich ein Launch Trailer.

Mit insgesamt 39 Charakteren erscheint das Roster im ersten Moment umfangreich. Bei den meisten handelt es sich um vertraute Gesichter wie Terry Bogard, Kyo Kusanagi, Benimaru Nikaido, Mai Shiranui, Yuri Sakazaki oder Blue Mary. Neu sind dagegen nur zwei Figuren. Dennoch fällt das Aufgebot im Vergleich zum Vorgänger kleiner aus, denn dort standen 50 Recken plus optionale DLCs zur Wahl. Die sind auch für The King of Fighters XV angekündigt und sollen im März sowie Mai dieses Jahres erscheinen. Der Preis fällt jedoch happig aus: Knapp 30 Euro werden für sechs neue Kämpferinnen und Kämpfer fällig.

Online-Krämpfe

Neben der Story bestreitet ihr Versus-Kämpfe gegen Couch-Kollegen oder die CPU, absolviert eine Handvoll Combo-Herausforderungen für jeden Charakter oder verbessert euch im Training. Das war es allerdings schon mit den Solo-Spielmodi. Die Klassiker Survival und Time Attack wurden gestrichen, was den Umfang im Vergleich zum Vorgänger weiter schmälert. Beiläufig können noch verschiedene Videos und Musikstücke früherer Teile freigespielt werden, beispielsweise durch den Abschluss des Story-Modus mit bestimmten Charakteren. 

Ziemlich daneben ist leider der Online-Modus, zumindest auf der Xbox One. Beim Einsatz der Filter für eine gute Verbindungsqualität und einen ähnlich starken Gegner in der gleichen Region kommt meist gar kein Match zustande, selbst mit mehreren Minuten Wartezeit. Ohne Filtereinsatz geht es oftmals gegen viel zu starke Leute mit einem Lag, der punktgenaue Aktionen zum Glücksfall macht. Davon betroffen sind sowohl Ranglisten- als auch Casual-Matches. Vom neuen Rollback-Netcode, der besagten Verbindungsproblemen vorbeugen soll, ist kaum etwas zu merken.

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