Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Thief: Deadly Shadows : Thief: Deadly Shadows

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Die leblosen Körper, die dank eines ausgereiften Ragdollsystems übrigens recht realistisch in sich zusammensacken, werden dann in einer dunklen Ecke versteckt, damit andere Wächter nicht darüber stolpern und unliebsamen Alarm schlagen. Allgemein ist der Hauptcharakter sehr beweglich und kann sich unter anderem dicht an eine Wand drücken oder geschmeidig um die Ecke strecken, um die Gegner schon vor dem Betreten des nächsten Raumes zu erspähen.

Von Holzköpfen und anderen Schnitzern

Bleiben wir doch gerade bei den vom PC gesteuerten NPCs. Dank ihrer Skripte verhalten sie sich prinzipiell recht glaubhaft und sorgen für ein Mindestmaß an Atmosphäre. Die Maid unterhält sich aufgeregt mit dem Burgfräulein und durch die Straßen der namenlosen Stadt schlendern die verschiedensten Gestalten. Sogar der Händler in seinem kleinen Krämerladen geht seinem gewohnten Tagesgeschäft nach. Übrigens verhökert ihr im dunklen Teil der Ortschaft eure stibitzte Beute beim befreundeten Hehler und könnt euch beim Gemischtwarenladen um die Ecke mit neuen Gegenständen eindecken.

Was jedoch bis hierhin noch recht positiv klingt, hat leider auch seine Schattenseiten. Denn sobald es darum geht, den Meisterdieb zu verfolgen, hat die KI einige sehr unschöne Aussetzer. Eben noch sprinten wir in eine Sackgasse nach rechts, doch der hinterherhetzende Gesetzeshüter hat nichts Besseres zu tun, als plötzlich abzudrehen und sich mit einem lapidaren 'Da war wohl doch nichts' zu verabschieden. Solche Situationen gibt es leider immer wieder, genauso wie anscheinend betäubte Wachmänner, die trotz nächster Nähe nicht das Schwert zücken wollen. Solche Patzer sind sehr schade und verpassen dem ansonsten so schicken Atmosphärelack einige unnötige Kratzer.

Auf der anderen Seite ist da aber noch die ausgefeilte Spielmechanik, die euch genügend Freiraum für kleinere Experimente und alternative Lösungsansätze gibt. Schlüsselfiguren bzw. bestimmte Gegenstände können auf verschiedene Art und Weise angegangen werden. Ob ihr Räume direkt betretet oder euch lieber über einen Umweg durch das nahe gelegene Fenster zieht, um eine bessere Ausgangsposition für die folgenden Aktionen zu haben, bleibt ganz euch überlassen. Abhängig vom Schwierigkeitsgrad muss übrigens eine bestimmte Anzahl von Beutestücken in eurem Säcklein landen, was zusätzliche Motivation aber auch Frust bedeuten kann. Auch die kleineren Nebenaufgaben der Stadtbewohner sorgen für einiges an Abwechslung.

Schöner schleicht keiner

Die grafische Präsentation von 'Thief: Deadly Shadows' braucht sich vor den Königen des Genres absolut nicht zu verstecken. Ein wahrer Hochgenuss sind vor allem die wunderschönen Licht- und Schatteneffekte, die teilweise kaum besser zu machen sind. Auch die Animationen des Helden und der anderen Charaktere geben wenig Grund zur Beanstandung. Lediglich einige Texturen sind aus kurzer Distanz nicht mehr ganz so schick anzusehen und wirken ein wenig verwaschen.

Beim Sound gibt es ebenfalls nicht sehr viel zu meckern. Die wenige Musik ist sehr atmosphärisch und die englische Sprachausgabe gut gelungen. Wenn euch ein herumstreunender Bürger anrempelt und sich dann freundlich entschuldigt, kommt fast schon ein wohliges Gefühl der Behaglichkeit auf. Einen groben Schnitzer hat sich Eidos jedoch bei den deutschen Untertiteln erlaubt, die teilweise sehr holprig oder sogar sinngemäß falsch über den Bildschirm laufen. Das hätte wirklich verhindert werden können und kostet abermals ein wenig von der tollen Atmosphäre.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Garrett ist zurück und kann fast gänzlich überzeugen. Das bekannte und bewährte Spielprinzip wurde beibehalten und mit einigen Feinheiten ergänzt, die dem Gesamtbild richtig gut tun. Es macht wieder richtig Spaß, durch die Missionen zu schleichen, Diebesgut einzusacken, die Story zu verfolgen und sich vor allem an der famosen Grafik zu ergötzen. Da kann man die teils groben Schnitzer der KI sowie der deutschen Übersetzung etwas leichter verschmerzen. Fans der Serie müssen und werden sowieso zuschlagen. Allen anderen sei 'Thief: Deadly Shadows' aber auch ans Herz gelegt. Spielerisch reicht es nicht ganz für die Genre-Spitze, doch nirgends war Schleichen bisher schöner.

Überblick

Pro

  • zwei verschiedene Perspektiven,ansprechende Story,wunderschöne Grafik,alternative Lösungswege,tolle Atmosphäre

Contra

  • teilweise KI-Aussetzer,holprige Übersetzung,keine deutsche Sprachausgabe

Kommentarezum Artikel