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Test - Thunder Tier One : Neue Action von den PUBG-Machern

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Das eigentlich als Publisher für PUBG bekannte Team von Krafton hat mit Thunder Tier One einen taktisch angehauchten Top-Down-Shooter veröffentlicht, den wir uns unbedingt genauer anschauen wollten. Immerhin klangen die Versprechungen für Koop-Kämpfe und militärische Action recht verheißungsvoll. Ob den Entwicklern der Gameplay-Spagat gelungen ist, verraten wir euch in unserem Testbericht.

In Thunder Tier One übernehmt ihr die Kontrolle einer militärischen Spezialeinheit, die in den 90er-Jahren eine Terrororganisation namens SBR zur Strecke bringen soll. Diese war zuvor eine paramilitärische Gruppierung, die im Verlauf der Zeit jedoch auf die schiefe Bahn geraten ist und nun düsterere Ziele verfolgt. Ihr ruchloser Anführer Marko Anotonov führt definitiv nichts Gutes im Schilde.

Doch allzu viel wollen wir über die Story von Thunder Tier One an dieser Stelle nicht verraten. Das liegt auch daran, dass sie ohnehin nicht sonderlich im Fokus des Spielgeschehens steht. Sie ist weder tiefgreifend noch gut erzählt und dient eigentlich nur dazu, die insgesamt neun Missionen der Kampagne lose miteinander zu verbinden. Das zeigt sich auch bei der Präsentation, die nur selten über Textkästen oder ein wenig Sprachausgabe hinausgeht.

Kampf mit Köpfchen

Das Hauptaugenmerk liegt ganz klar auf den Gefechten. Wie bereits erwähnt, steuert ihr eine Spezialeinheit, die aus insgesamt vier Mitgliedern besteht. Thunder Tier One ist von Grund auf für einen 4-Spieler-Koop-Modus ausgelegt, sodass stets ein Vierer-Team im Einsatz ist. Solltet ihr alleine spielen, übernimmt die KI die Kontrolle der restlichen Kameraden – wenn auch nur mit eingeschränktem Erfolg. Sonderlich clever agieren die Mitstreiter nämlich nicht – zumindest nicht immer. Daran ändert auch die Tatsache nicht viel, dass ihr ihnen konkrete Befehle geben könnt. Bei unserem Test kam es mehr als ein Mal vor, dass die KI-Soldaten Probleme damit hatten, eine Deckung oder eine Tür zu finden. Manchmal sind sie auch einfach vom Geschehen davon gelaufen. Das stört nicht nur die allgemeine Atmosphäre, sondern ist für den Erfolg der Missionen kontraproduktiv.

Apropos Missionen: Diese sind recht ähnlich aufgebaut, auch wenn sie unterschiedliche Ziele vorgeben. So müsst ihr mal eine wichtige Person aus den Fängen der SBR befreien und sicher an einen bestimmten Ort begleiten oder einen Tunnel von Gegnern säubern. Der prinzipielle Aufbau besteht meist daraus, dass ihr irgendwo eindringt, dort ein Ziel erfüllt und danach wieder entkommt – inklusive jeder Menge Feindkontakt. Motivierende Nebenaufgaben gibt es leider ebenso wenig wie innovatives Missionsdesign.

Dafür machen aber die Gefechte sehr viel Spaß: Stellt euch eine Mischung aus Jagged Alliance, ARMA und Rainbow Six vor, um eine ungefähre Idee vom Spielgeschehen zu erhalten. Das Geschehen läuft stets in Echtzeit ab, und im Kern habt ihr es mit einem Top-Down-Shooter zu tun. Allerdings gibt es viele taktische Komponenten, die den Kämpfen mehr Würze verleihen.

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So gibt es beispielsweise eine Art „Fog of War“: Wenn auch nur ein Mitglied eures Teams die Gegner im Blick hat, sind sie klar zu erkennen. Ist die Sicht eures Vierer-Teams jedoch versperrt, verschwinden sie. Dann bleiben lediglich Schemen oder visualisierte Akustiksignale, um die Feinde zu orten. Außerdem ist es extrem wichtig, mit Deckungen zu arbeiten und mit Bedacht vorzugehen. Ungestümes Vorpreschen in einen zuvor ungesicherten Raum endet schnell mal im Tod des gesamten Teams. Hinzu kommt eine ordentliche Portion Mikromanagement. Jedes Mitglied verfügt über ein Inventar, in dem ihr Waffen, Munition und andere Gegenstände verwaltet. Prinzipiell keine schlechte Idee. Doch spätestens wenn ihr in der Hitze des Gefechts plötzlich im Inventar rumfummeln müsst, kommt auch mal Frust auf.

Fühlt sich an wie echt

Hinsichtlich der authentischen Gestaltung der Kämpfe gibt es hingegen wenig Grund zu meckern. Das gesamte Waffenarsenal fühlt sich ebenso gut wie realistisch an, wozu vor allem das gelungene Sound-Design beiträgt. Hinzu kommt die tolle Optik bei Thunder Tier One. Die Spielwelt ist sehr detailverliebt in Szene gesetzt, egal ob große Gebäude oder wilde Natur. Außerdem sehen die Licht- und Schattenspielereien sehr beeindruckend aus, der Wechsel von Außen- zu Innenbereichen verläuft erfreulich flüssig. Die Menüs hingegen fallen deutlich hässlicher aus, zudem gibt es immer wieder Probleme, Texte zu lesen, da der Kontrast nicht stimmt.

Thunder Tier One - Top-Down-Shooter der PUBG-Schöpfer gestartet

Mit Thunder Tier One haben die PUBG-Schöpfer von Krafton heute einen neuen Top-Down-Shooter an den Start gebracht.

Apropos flüssig: Thunder Tier One bietet neben der Kampagne auch einen Multiplayer-Part mit mehrere Spielmodi. Bei „Exfiltration“ stehen sich zwei Vierer-Teams gegenüber, wobei eine der Gruppen die Aufgabe hat, ein Paket zu erobern, während die Gegenseite versucht, genau das zu verhindern. Der Modus „Advance & Secure“ ist prinzipiell ein Kampf um einzelne Sektoren einer Map, und es gibt sogar einen Modus, bei dem ihr gemeinsam mit drei anderen Spielern gegen die KI antretet. All das ist ganz nett gemacht und macht mit ausreichend Teilnehmern auch kurzzeitig Spaß. Allerdings könnte es – genau wie bei der Kampagne – gerne etwas mehr Inhalt sein.

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