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Test - Tomb Raider I-III Remastered : Test: Damals legendär, heute ein Fall für die extrastarke Nostalgiebrille

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Greift zu, wenn...

… eure Nostalgiebrille bei Laras Anblick beschlägt oder ihr mal wieder ein richtig fieses Action-Adventure mit gnadenlosen Spielregeln auskosten wollt.

Spart es euch, wenn...

… ihr keine masochistische Retro-Ader pflegt. Ohne Moderne Quality-of-Life-Features wird euch der Spaß schnell vergehen.

Fazit

Denis Brown - Portraitvon Denis Brown
Selbst als Remaster kein fein gealterter Wein, aber vielleicht ein Genuss für Experten

Fragt mich bloß nicht, ob sich die Anschaffung des Tomb Raider I-III Remasters für euch lohnt. Ich kann euch beim besten Willen nicht die Entscheidung abnehmen, denn sie hängt von der Färbung eurer Nostalgiebrille ab. Wie viel Spaß Laras Abenteuer heute noch bereiten, ist eine Frage eurer Erfahrung mit den Klassikern. Habt ihr die alten Schinken früher schon gespielt? Seid ihr bereit, euch noch einmal auf eine hakelige Panzer-Steuerung einzulassen oder auf eine modernisierte Variante, die sich anfangs gut anfühlt, aber beim Ballern und Klettern dem Spieldesign im Weg steht? Und überhaupt, wollt ihr heute noch so sinnlos durch die Gegend schießen? Auf Kugelschwämme der übelsten Art, in einem Spiel, bei dem selbst lächerliche Spinnen und Fledermäuse ein halbes Magazin einstecken? Wollt ihr sinnlos in Trial-and-Error-Tradition in Todesfallen rennen, die ihr nicht vorhersehen könnt?

Wer rational denkt, kann hier eigentlich nur mit Nein antworten und läge absolut im Recht. Aus diesem alten Traubensaft wird so schnell kein feiner Wein mehr. Trotzdem wäre es falsch, ihn als ungenießbaren Essig einzustufen. Nostalgie kann ein krasser Motivator sein, und auch besonders schwierige Spielverhältnisse haben ihre Fangemeinde, sonst wären Souls-likes kein Thema mehr. Ich als alter Hase beiße mich abendlich ganz gerne durch ein bis zwei Tomb-Raider-Level, muss aber auch gestehen, dass es mir nach einer Stunde schon reicht. Vielleicht geht es euch ja ähnlich, sodass ihr die Schinken in kleinen Schüben durchzockt.

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Kritisch sehe ich allerdings den Aufwand hinter dieser Neuauflage. Während sich Capcom für Resident Evil regelmäßig das Kreuz aus den Rippen remastert, wirkt der Aufwand hinter der Tomb-Raider-Aufbereitung halbherzig und oft nicht durchdacht. So lässt sich Wasser beispielsweise schlechter erkennen als im Original und die Beleuchtung ist zwar allgemein schöner, aber an einigen Stellen viel zu dunkel, als dass man etwas erkennen könnte. 3D-Vegetation und schärfere Texturen wirken an manchen Stellen schön, an anderen wie das Ergebnis einer halbgaren Fan-Mod. Warum keine Auto-Speicher-Funktion eingebaut wurde, dürfte dagegen ein ungelöstes Geheimnis des Universums bleiben. 30 Euro für drei Klassiker plus Add-ons geht in Sachen Preis-Leistung gerade noch in Ordnung, aber ein wenig mehr Mühe hätte man sich schon geben können.

Überblick

Pro

  • freies Speichern nun auch auf der Konsole
  • zusätzliche Grafikdetails und schärfere Texturen
  • neue Beleuchtungseffekte
  • hohe Bildrate im Remaster-Grafikmodus
  • Anzahl der Speicherslots je Spiel verdoppelt
  • alle Add-ons enthalten
  • (nicht ganz fehlerfreie) moderne Steuerung zuschaltbar

Contra

  • viele neue Grafikdetails inkonsequent oder ästhetisch zweifelhaft
  • moderne Steuerung nicht durchdacht
  • Lara lässt sich nur fummelig ausrichten
  • extrem träger Spielfluss für heutige Verhältnisse
  • viele nicht einsehbare Fallen mit starkem Trial-and-Error-Faktor
  • Gunplay aus heutiger Sicht mangelhaft und unnötig langwierig
  • Beleuchtung stellenweise zu dunkel
  • keine Auto-Speicher-Funktion / Rücksetzpunkte

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