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Test - Unreal Tournament 2003 : Unreal Tournament 2003

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Unreal Tournament 2003
Einfach gigantisch: CTF-Face3.

In Bezug auf die Maps bleibt zudem noch festzuhalten, dass einige Levels des Vorgängers den Weg in Form eines Remakes wieder in 'Unreal Tournament 2003' geschafft haben. Wie bereits längst angekündigt, gibt es kein DM-Deck16]I[, dafür im Bereich 'Deathmatch' allerdings DM-Curse3, sowie DM-Phobos2, wobei letztere sich doch schon mehr vom Vorgänger unterscheidet. Mit DM-Plunge bekommen zudem Fans von Morpheus eine Alternative an die Hand gelegt und auch Morbias erscheint in einer modifizierten Form wieder. In 'Capture the Flag' wurde bekanntlich noch CTF-LavaGiant2 kurzfristig gestrichen und durch CTF-Magma ersetzt, das eigentliche Highlight ist aber ohnehin CTF-Face3. Wer die beiden Vorgänger dieser Map kennt (und das werden wohl die meisten, die 'Unreal Tournament' gespielt haben) hat nicht annähernd eine Vorstellung davon, wie gigantisch und detailliert diese Map in 'Unreal Tournament 2003' ausgefallen ist. Auch wenn sich vom Grundaufbau her wenig geändert hat, so sind doch einige Modifikationen vorhanden, so dass sich erst noch zeigen wird, wie CTF-Face3 aufgenommen wird, vor allem aufgrund der nun eingebauten Jump-Pads, die euch von einem Turm bis zur Mitte der Map katapultieren. Ansonsten liegen mit CTF-December und CTF-Orbital2 zwei weitere Remakes alter Maps vor.

Adrenalin und Mutatoren – von nützlich bis lustig
Weitere Neuerung in 'Unreal Tournament 2003': Adrenalin-Kapseln. Diese können einerseits, wie normale Items auch, in der Map aufgesammelt werden, andererseits können diese auch durch Frags oder das Erzielen von Punkten sonstiger Art eingeheimst werden. Sofern euer Adrenalin-Wert einmal die Grenze von 100 erreicht hat, könnt ihr durch eine spezielle Tastenkombination besondere Specials aufrufen. Beispielsweise führt die Kombination Zurück-Züruck-Zurück-Zurück dazu, dass sich eure Armor- und Lebenspunkte automatisch regenerieren, bis das Adrenalin zurück auf null gesunken ist. Neben Defense sind Geschwindigkeit (schnelleres Fortbewegen), Berserk (erhöhte Schussfrequenz) und Unsichtbarkeit weitere Auswirkungen, die durch Adrenalin hervorgerufen werden können.

Unreal Tournament 2003
Die Link Gun verfügt wieder über einen Energiestrahl.

Wer dagegen gerne auf Adrenalin verzichten möchte - was eventuell im Online-Ligabetrieb von Bedeutung sein wird - greift auf den entsprechenden Mutator zurück. Viele der in 'Unreal Tournament 2003' enthaltenen Mutatoren feiern dabei ihr Revival, waren diese doch schon größtenteils im Vorgänger enthalten. Beispielsweise gibt es außerdem wieder Low-Gravity (verringert die Gravitationskraft), InstaGib (ASMD tötet mit einem Schuss) oder No Super Weapons (deaktiviert Redeemer und Ion Cannon), aber auch neue Mutatoren wie Vampire (durch am Gegner erzielten Schaden regeneriert sich euer Health-Status) sind mit von der Partie. Zudem ist es auch wieder möglich, das Spiel auf eine Weapon Arena zu beschränken, sprich dass auf einer Map nur mit Rocket Launcher oder nur mit Link Gun gespielt wird. Alles in allem sind Mutatoren teilweise sinnvoll, teilweise eher nutzlos und erfüllen nur einen Sinn, nämlich den Spielspaß zu fördern.

Das Herzstück: der Multiplayer-Modus
Im Mittelpunkt von 'Unreal Tournament 2003' steht aber zweifelsohne nicht der Singleplayer-Part, sondern der Multiplayer-Modus. Über LAN oder Internet können sich bis zu 32 Spieler bekriegen und in allen Spielmodi um den Sieg ringen. Anders als im Singleplayer-Modus haben hier die diversen Charaktere keinerlei unterschiedliche Fähigkeiten in Sachen Schussgenauigkeit, Agilität, Taktik oder Ähnlichem. Um den Wettbewerbs-Aspekt zu wahren, starten hier alle Spieler unter den gleichen Voraussetzungen.

Dass der Multiplayer-Modus im Online-Bereich auf großen Anklang stoßen wird, dürfte bereits jetzt zum Release feststehen, ein konkretes Urteil über den wichtigsten Punkt in Sachen Multiplayer-Modus, nämlich den Netcode, lässt sich in der aktuellen Form allerdings noch nicht fällen, zumal vernünftige Server für die Vollversion momentan eher noch Mangelware sind. Der Netcode in der Demo vermittelte allerdings weniger den Anschein, wie angekündigt, 25 Prozent schneller zu sein als in 'Unreal Tournament'. Vielmehr wurde in der Online-Szene deutlich, dass der Netcode noch stark zu wünschen übrig lässt und schlechte Pings liefert, auch auf diversen dedicated Servern großer Server-Anbieter. Erste Tests mit der Vollversion lassen vermuten, dass sich dieser Punkt zumindest etwas verbessert hat. Weitere Entwicklungen bleiben allerdings abzuwarten, unter anderem bis eine ausreichend große Anzahl an deutschen dedicated Servern mit vernünftigen Settings vorhanden sind.

Letztendlich liegt der Fehlerteufel aber dann doch in Multiplayer-relevanten Details. Wenn Epic selbst den Anspruch erhebt, auch auf zukünftigen eSports-Events mit 'Unreal Tournament 2003' eine große Rolle spielen zu wollen, dann sollten auch entsprechende Features integriert sein. Eine Warm-up-Phase vor dem Start des Spiels ist beispielsweise ebenso nicht vorhanden, wie ein integrierter IRC-Client, den es in dieser Form eigentlich bereits in 'Unreal Tournament' selbst gab. Kleinere Fehler wie der so genannte 'Suicide Bug' (soll im ersten Patch gefixt werden), der bewirkt, dass Selbstmorde von Spielern keine Auswirkungen auf den Team-Score haben, tun ihr übriges, auch wenn es letztendlich auf die Zielgruppe ankommt. Einen Gelegenheitsspieler werden derartige Dinge sicherlich nicht weiter stören, alles in allem hätte Epic aber doch noch das ein oder andere Feature und mehr Einstellungsoptionen integrieren können.

Unreal Tournament 2003
Auch auf DM-Phobos2 geht es heiß her.

Änderungen gegenüber der Demo
Dass sich Epic zumindest einige Wünsche und Kritik an der Demo auch zu Herzen genommen haben, zeigen allerdings auch einige Änderungen, die in der Vollversion verwirklicht wurden. So wurde beispielsweise das Scoreboard grafisch überarbeitet und macht einen wesentlich zurückhaltenderen Eindruck, als noch in der Demo. Zudem wurde auch an den Waffen etwas herumgeschraubt. Der Sekundärmodus der Flak hat nun eine höhere Reichweite und eine modifizierte Flugbahn, zudem wurden die Kugeln im Primärmodus der Link Gun verkleinert, so dass etwaige Spamm-Aktionen hoffentlich wieder etwas eingedämmt werden.

Im Endeffekt lässt sich über die Ausgeglichenheit der Waffen sicherlich weiterhin streiten. Bereits zur Demo gab es in den offiziellen Foren zahlreiche Diskussionen über den Rocket Launcher, der von vielen als zu stark gesehen wurde. Epic hat in diesem Punkt allerdings keinerlei Veränderungen in der Vollversion vollzogen und den Rocket Launcher in seiner Form belassen. Abzustreiten ist es jedenfalls nicht, dass diese Waffe im 'Deathmatch' und 'Team Deathmatch' momentan zu den stärksten und am häufigsten benutzten zählt. Der noch nicht wirklich perfekte Netcode mit den zumeist recht hohen Pings trägt sicherlich auch dazu bei, dass der Rocket Launcher im Online-Bereich derzeit so dominant ist. Ob das Balancing der Waffen online wirklich ausgeglichen ist, wird wohl, wie in Sachen Netcode auch, erst die Zeit zeigen.

Zum Ende wollen wir natürlich auch noch einmal kurz auf die akustische Untermalung zu sprechen kommen. An den Waffen-Effekten und Taunts à la 'Die Bitch!' ist in 'Unreal Tournament 2003' nicht viel auszusetzen, ins Kreuzfeuer der Kritik geriet allerdings während der Demo der Announcer, der das Spielgeschehen vor allem in 'Bombing Run' in einem für Sport-Veranstaltungen typischen Stil kommentiert. Wie angekündigt gibt es in der Vollversion die Möglichkeit, den teilweise zurecht kritisierten Kommentator abzustellen, was aber sicherlich auch vom persönlichen Geschmack des jeweiligen Spielers abhängig ist. Sicherlich gelungen ist dagegen aber die musikalische Untermalung, die durch zum jeweiligen Level passende Klänge überzeugen kann.

Fazit

von
'Unreal Tournament 2003' ist sicherlich der erhoffte Paukenschlag und absolute Referenz-Titel im Shooter-Genre, allerdings ist das Spiel von Epic auch keineswegs perfekt, wie es teilweise dargestellt wird. Sicher ist jedenfalls, dass jeder Shooter-Fan über lang oder kurz nicht an diesem Titel herum kommen wird: Die Atmosphäre ist fantastisch, die Grafik bleibt womöglich bis zu 'Doom III' unübertroffen, das Level-Design stimmt und für Langzeit-Motivation ist ebenfalls gesorgt. Was die Bewertung betrifft, muss man hier allerdings sicherlich auch nach Zielgruppen unterscheiden. Ein Otto-Normal- oder Gelegenheitsspieler, der über die entsprechende Hardware verfügt, wird sicherlich seine Freude an 'Unreal Tournament 2003' und nahezu nichts am Spiel auszusetzen haben. Hardcore-Zocker, die 'Unreal Tournament 2003' auch wettbewerbstechnisch (zum Beispiel in Online-Ligen) spielen wollen, werden sicherlich das ein oder andere Feature vermissen oder sich an diversen, eigentlich noch so kleinen Bugs stören. Als Beispiel neben dem im Review genannten Suicide-Bug dient beispielsweise auch die nicht vorhandene Farb-Einstellungsmöglichkeit des Fadenkreuzes, was vor allem in Zusammenhang mit Außenlevels stören wird, da das weiße Crosshair des Öfteren im Himmel verschwindet. Sollte in einigen Wochen eine OSP-ähnliche Turnier-Modifikation für 'Unreal Tournament 2003' zur Verfügung stehen, dürften allerdings auch diese kleineren Probleme gelöst sein. So heißt es letztendlich für jeden Shooter-Fan mit entsprechender Hardware: kaufen! Für Nachschub wird ja nicht nur die breite Community, sondern auch Epic selbst sorgen. Ein erstes Bonus-Pack, dann eventuell mit den gestrichenen Maps BR-ElecFields und CTF-LavaGiant2, ist ja bereits in Planung.  

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