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Special - Medal of Honor History : Auf und nieder, immer wieder

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Der dritte Ableger aus dem Jahr 2007 war dann Medal of Honor: Heroes 2 für PSP und Wii. Sieben Missionen rund um die Schlacht von Cherbourg in der Rolle von Lieutenant John Berg stehen diesmal auf der To-do-Liste. Beide Versionen setzen zudem auf einen umfangreichen Mehrspielermodus für bis zu 32 Spieler, den es, sehr zum Ärger der dortigen Fans, in Australien nicht gab. Warum, wurde nie offiziell bekannt gegeben. Vermutungen zufolge waren die zu erwartenden Spielerzahlen in der Region zu niedrig für den Aufbau lokaler Serverstrukturen. Die Wii-Version bot nebenher noch einen Arcade-Modus, mit dem man das Spiel wie einen Rail-Shooter spielen konnte, sie erschien allerdings nicht in Deutschland, da die USK die Einstufung verweigerte. Aber auch hier das übliche Bild bei den Bewertungen: Mittelmaß, wo man nur hinsieht, dank langweiliger Handlung, schwacher KI und mageren Umfangs.

Nun war es offiziell: Die Serie steckte in einer tiefen Krise. Wiederbelebungsversuche wie Airborne änderten nichts daran, dass sowohl Bewertungen als auch Verkaufszahlen keinen vom Hocker rissen. Activision hatte derweil das Kriegs-Shooter-Genre mit Call of Duty und Modern Warfare mehr als fest im Griff, nicht zuletzt dank der starken Mehrspielervarianten, mit denen sich EA immer ein wenig schwer tat. Nach acht Jahren und insgesamt zwölf Titeln für mehrere Plattformen nebst zwei Erweiterungen schien die Luft raus zu sein. Abgenutzt, abgenudelt, innovationslos.

EA tat zumindest ansatzweise das Richtige und gönnte der Serie eine Pause zur Neukonzeption. Diese endete 2010 mit der Veröffentlichung von Medal of Honor, diesmal wieder ohne Anhang im Titel, um den „Reboot“ zu verdeutlichen. Entwickelt wurde das Spiel von EALA, die inzwischen in Danger Close umbenannt wurden, und den Battlefield-Machern von DICE, die den Mehrspielerpart beisteuerten. Mit dem Neustart wurde auch der Zweite Weltkrieg zu den Akten gelegt. Stattdessen schickt euch das Spiel in mehreren Rollen als Scharfschütze, Ranger und Gunner in Einsätze nach Afghanistan, lose basierend auf der Operation Anaconda.

Die zusammenhängenden Missionen sollen unter anderem die Zusammenarbeit verschiedenster Einheiten und Truppen bei Einsätzen in Afghanistan schildern, von der Aufklärung über die Beschaffung von Informationen bis hin zur Unterstützung von Militärschlägen am Boden durch die Eliteeinheiten, TIER 1 genannt. EA schaffte es mit dem Titel zwar, das Szenario ansprechend in Szene zu setzen, aber die Solokampagne war unterm Strich viel zu kurz und mit einigen Zeitfüllern statt echten Höhepunkten gespickt. Hinzu kamen starke technische Mängel, speziell bei den Konsolenfassungen für PS3 und X360.

Der Mehrspielermodus als Hoffnungsträger bot ebenfalls lediglich solide Kost. Intensiv und temporeich, schwächelte er dann doch aufgrund von Innovationsarmut und einigen Design-Fehlern und nicht zuletzt beim Layout der Karten. Und er sorgte für einige Kontroversen, denn während der Produktionsphase konnte man aufseiten der Taliban spielen, die später auf Druck verschiedenster Seiten hin, darunter des Militärs, in „Opposing Forces“ umbenannt wurden. Also auch beim Neustart wieder nur Mittelmaß, während der direkte Konkurrent in Form von Modern Warfare 3 alle Rekorde brach und Battlefield 3 ebenfalls die Hütte rockte.

Man darf gespannt sein, wie es mit der Reihe weitergeht. Laut EA war der Neustart 2010 lediglich der „Beginn eines Marathons“ und mit Medal of Honor: Warfighter steht der nächste Teil in den Startlöchern. Komplett entwickelt von Danger Close und basierend auf der Frostbite-2-Engine von DICE, will man der Konkurrenz im Oktober 2012 einheizen. Erneut geht es mit verschiedenen Eliteeinheiten in Kampfeinsätze der Gegenwart rund um die Welt. Ob EA es endlich schafft, nach Jahren des Mittelmaßes wieder zur Shooter-Spitze aufzuschließen?

Vielleicht hat EA den Fehler gemacht, sich zu sehr auf den Lorbeeren der ersten Teile auszuruhen. Immer wieder dieselben Kriegsgebiete, immer wieder generische Helden aus der Mottenkiste, immer wieder die gleichen linearen Missionsabläufe. Im Grunde hat die Serie zwei Dinge geschafft: das Genre der Kriegs-Shooter zu etablieren und auf ein damals neues Level zu bringen. Aber leider auch, das Szenario „Zweiter Weltkrieg“ ohne nennenswerte Fortschritte in Sachen Spielprinzip oder Erzählung so abzunutzen, dass es in Langeweile ausartete. Schauen wir mal, was in Zukunft unter der Flagge von Medal of Honor auf uns zukommt.

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