Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - ASUS ROG Raikiri Pro : Test: Stylisches Gamepad, aber kann es auch was?

  • PC
  • XSX
  • Mob
Von  |  |  | Kommentieren

Dass die großen Hardware-Hersteller ihr Zubehörportfolio erweitern, um den Spielern ganze Rundum-Glücklich-Pakete zu bescheren, ist nichts neues. Daher wundert es auch nicht, dass ASUS mit dem ROG Raikiri Pro einen weiteren Controller anbietet. Auf der Packung prangt ein stolzes „Designed for Xbox“ nebst eines reddot-Awards, was angesichts des stolzen Preises von 185 Euro einiges erhoffen lässt. Dummerweise entpuppt sich der Raikiri Pro gleich in mehreren Bereichen als ziemlicher Blender.

Eins muss man dem Raikiri Pro von vornherein zugestehen: er ist sicherlich einer der hübscheren Controller auf dem Markt. Das schlanke Layout orientiert sich weitgehend am Standard-Gamepad der Xbox Series X, wird aber mit hübscher schwarzgrauer Farbgebung, sehenswerten Texturen und einem schickem LED-Streifen kräftig aufgewertet. Der 330 Gramm schwere Controller liegt gut in der Hand (mit einer Ausnahme, dazu gleich mehr) und ist dank texturierten Griffen auch schön griffig.

Das Layout der Bedienelemente orientiert sich ebenfalls am Standard-Xbox-Gamepad, aber es gibt einige Unterschiede. Als erstes fällt natürlich das 1,3 Zoll große OLED-Display mit 128 x 40 Pixeln Auflösung ins Auge. Dazu gehören zwei Zusatztasten links und rechts neben dem Type-C-Anschluss zur Bedienung. Durch das Display rutschen die Menü/Select/Share-Tasten nach unten und sind extrem klein, was bei Notwendigkeit für schnelle Bedienung eher unschön ist. Die Aktionstasten gehen in Ordnung, wirken hinsichtlich der Bedienung aber ein wenig träge. Das D-Pad hat zwar nette Druckpunkte, wirkt aber ein wenig zu schwammig. Die Analogsticks mit ihren aufgerauten Griffen gehen voll und ganz in Ordnung.

Die beiden Trigger können durch Schalter auf kurzen oder langen Weg eingestellt werden, wie nahezu bei allen teureren Gamepads mittlerweile üblich. An der Unterseite befinden sich vier Zusatzschalter, die nicht abgenommen werden können. Die Schalter sind mittels Software frei belegbar, sind flink bedienbar aber vielleicht einen Tick zu empfindlich hinsichtlich unabsichtlichem Auslösens. Zudem ist deren Ergonomie etwas seltsam. Im Grunde sind sie nur mit dem Mittelfinger einwandfrei bedienbar und die Anordnung wirkt nicht wirklich an die natürliche Lage der Finger angepasst. Auch die Form der Schalter mag sich nicht wirklich bequem anfühlen.

Ein 3,5-mm-Anschluss für ein Headset ist vorhanden, nebst zugehöriger Stummschalttaste. ASUS hat sogar an einen nicht näher benannten, integrierten ESS-DAC gedacht, um Headsets etwas mehr Beine zu machen. Blöderweise funktioniert der Klinken-Anschluss dadurch nur bei kabelgebundenem Betrieb – die erste echte Einschränkung.

Das alles heißt noch nicht, dass das Gamepad schlecht es, aber es geht fast durch die Bank besser. Die Konnektivität des Gamepads bietet zwar einige Optionen, aber speziell im Hinblick auf den „Designed for Xbox“-Sticker enttäuscht das Raikiri Pro. Der Wireless-Dongle, der sinnigerweise in einem Fach im Controller verstaut werden kann, ist nämlich nur am PC einsetzbar. An der Xbox ist einzig und allein Kabelbetrieb möglich. Neben 2,4-Ghz-Wireless und Kabel ist zudem BlueTooth 5.0 als Option vorhanden, was das Gamepad immerhin recht vielseitig einsetzbar macht.

Kommen wir nochmals zum Display. Wie schon erwähnt, könnt ihr über die beiden Tasten neben dem USB-Port ein Menü bedienen, was allerdings herzlich unintuitiv vonstatten geht. Darüber könnt ihr beispielsweise auswählen, was auf dem Display angezeigt wird (zum Beispiel Wallpaper, Ladestand oder Mikrofonstatus und auch die Wahl eines Profils ist möglich. ASUS hat es leider verpasst, dem Gamepad die Option zur Tastenbelegung ohne Software mitzugeben, für die das Display immens hilfreich gewesen wäre.

Wer wirklich konfigurieren will, kommt nicht umhin, per Kabelbetrieb die ASUS Armoury Crate Software am PC einzusetzen. Die Software bietet in der Tat viele Anpassungsmöglichkeiten, wie Beleuchtung, Trigger-Empfindlichkeit, Tastenbelegungen, Vibrationsstärke oder Totzonen der Analogsticks. Das geht zwar recht gut, aber eben nur am PC und nur im Kabelmodus.

Modulare Teile, wie nicht selten in der Preisklasse üblich, gibt es übrigens nicht. Es gibt weder alternative Sticks oder Stick-Kappen, kein austauschbares D-Pad, keine abnehmbaren Paddles. Rechnet man all das zusammen, wird der ASUS Raikiri Pro seinem hohen Preis nicht gerecht. Der Xbox Elite Controller Series 2 ist bereits für um 150 Euro zu haben und hat insgesamt deutlich mehr zu bieten. Als reiner Kabelcontroller für die Xbox ist der Razer Wolverine V2 Chroma für 130 Euro ebenfalls eine bessere Wahl, ebenso wie der Victrix Gambit für unter 100 Euro.

Zwar erfüllt der Raikiri Pro beim Zocken durchaus in allen Genres seinen Zweck und punktet dazu noch mit gefälliger Vibration und guter Akkulaufzeit (bis zu 48 Stunden ohne RGB und Vibration), aber wirklich überzeugende Argumente kann er nicht liefern. Hübsche Optik und ein fragwürdig sinnvolles OLED-Display reichen bei weitem nicht aus, um im Controller-Dschungel auf einen höheren Ast zu klettern.

Kommentarezum Artikel