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Test - Die Gilde 3 : Was lange währt, wird nicht immer gut

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Es liegt bereits acht Jahre zurück, dass die Wirtschaftssimulation Die Gilde 3 auf der Gamescom angekündigt wurde. Ursprünglich sollte das Spiel bereits 2017 erscheinen, am Ende reichte es aber nur zu einer Early-Access-Phase. Diese zog sich ganze fünf Jahre hin, inklusive eines Entwicklerwechsels. Nach dieser für die Community quälend langen Wartezeit steht das fertige Spiel nun endlich zum Kauf bereit. Aber die Querelen sind nicht spurlos an der dritten Gilde-Episode vorbeigegangen ...

Der Fokus von Die Gilde 3 liegt darauf, eine möglichst erfolgreiche Familiendynastie aufzubauen und diese über mehrere Generationen hinweg aufrechtzuerhalten. Zu Beginn des Spiels legt ihr nicht nur euren Protagonisten samt seiner Eigenschaften fest, sondern auch die Stadt, in der ihr mit eurem ambitionierten Vorhaben beginnen wollt. Hierfür stehen euch insgesamt 13 historische Ortschaften zur Auswahl, die allerdings kaum Auswirkungen auf das Spielgeschehen haben.

Anschließend bringt ihr eure Dynastie auf den Weg. Das gestaltet sich ebenso lang wie beschwerlich. Ein Grund dafür ist, dass Die Gilde 3 versucht, mehrere Genres unter einen Hut zu bringen. Im Kern handelt es sich um eine Mischung aus Lebens- und Wirtschaftssimulation, bei der ihr euch um Einnahmen, Ansehen, Behausungen und ähnliche Dinge kümmern müsst. Allerdings spielen auch RPG-Elemente und mitunter sogar ein Hauch von Action und Adventure mit rein.

Was im ersten Moment sehr verlockend und nach viel Abwechslung klingt, hat leider seine Tücken. Ihr habt stets alle Hände voll zu tun – sogar die Suche nach einer Partnerin, um möglichst viele Nachkommen zu zeugen, dürft ihr nicht vernachlässigen. Das sorgt mitunter für Hektik, da ihr quasi immer wieder zwischen diesen einzelnen Genres hin- und herspringen müsst, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden.

Denn vernachlässigen dürft ihr keinen der Aspekte. Wenn ihr euch beispielsweise zu sehr auf die Zeugung von Nachkommen konzentriert, könnte euer Ansehen beziehungsweise Ruf sinken. Dabei handelt es sich jedoch um eine immens wichtige Ressource, ohne die euch weniger Aktionsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Daneben stehen eine Art Berufsmanagement, das Führen von Familienfehden, die Gewinnung von Verbündeten und vieles mehr auf der Agenda. Glücklicherweise gibt es ein ausführliches Tutorial, das euch mit allen spielerischen Aspekten vertraut macht.

Die Gilde 3 - Explanation Trailer

Nach vielen Jahren Entwicklungszeit ist die Wirtschaftssimulation Die Gilde 3 ab sofort erhältlich. Der Trailer gibt euch einen Überblick über das Spielgeschehen. 

Mittelalterliche Präsentation

Um das alles steuern und verwalten zu können, stehen euch jede Menge Konfigurationsmöglichkeiten und Funktionen zur Verfügung. Doch spätestens hier macht sich der erste große Kritikpunkt bemerkbar: Die Menüs von Die Gilde 3 sind eine einzige Katastrophe! Ob das der langen Early-Access-Phase samt Entwicklerwechsel geschuldet ist, können wir nicht beurteilen.

Fakt ist aber, dass die Menüs nicht nur hässlich aussehen, sondern auch viel zu verschachtelt und somit unübersichtlich aufgebaut sind. Für ein Strategiespiel, in dem viele Informationen abgerufen werden müssen, ist das beinahe der Todesstoß. Manchmal versinkt das Geschehen in einem Sumpf aus Aktionen, Kommandos und Untermenüs, was euch den Spaß ordentlich vermiest.

Leider ist auch die Grafik von Die Gilde 3 alles andere als zeitgemäß. Einige der Animationen und Figuren sehen zwar ordentlich aus und auch der „Wuselfaktor“ stimmt für ein Spiel dieser Art. Dennoch wirkt die Grafik veraltet, kantig und vor allem sehr kontrastarm. Trotzdem sind die Systemanforderungen überraschend hoch, was für weiteres Unverständnis sorgt. Die akustische Untermalung gibt hingegen deutlich weniger Grund zur Beanstandung: Die Sprachausgabe fällt zwar nicht sonderlich umfangreich aus, untermalt das Geschehen aber gut. Auch die Musikstücke passen und tragen zur mittelalterlichen Atmosphäre des Spiels bei.

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