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Special - E3 2005 - Das Fazit : Drei harte Messetage

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    Die drei Tage der E3 – sehen wir mal von den vorherigen Pressekonferenzen ab – bieten immer wieder dasselbe Phänomen. Am ersten Tag ist der Adrenalin-Pegel auf oberstem Niveau, selbst schmerzende Füße können die Freude auf den nächsten Tag nicht schmälern. Am Mittag des zweiten Tages wünscht man sich sehnlichst das Ende herbei und spätestens am Mittag des letzten Tages setzt die Katerstimmung ein, weil alles schon fast wieder vorbei ist.

    In diesem Jahr trat das Phänomen vielleicht noch ausgeprägter in Erscheinung, denn irgendwie war diese E3 anstrengender als je zuvor. Mehr Publisher denn je zuvor, mehr Titel als in den früheren Jahren und zumindest oberflächlich ein hohes Niveau. Dazu noch rappelvolle Hallen an den ersten beiden Tagen und wir wurden einfach das Gefühl nicht los, permanent irgendetwas zu verpassen. Doch nun ist es vollbracht, die Messe ist zu Ende und wir werden euch auch in den kommenden Tagen noch weiter über die gezeigten Spiele informieren. Nun wird es aber erst mal Zeit für ein persönliches Fazit.

    Aufgefallen ist mir vor allem, dass die E3 immer mehr von der Fachmesse zu einem Show-Event verkümmert. Vielfach standen gar nicht die gezeigten Titel an den Ständen im Vordergrund, sondern der Show-Effekt. Da wurden Bands und Akrobaten auf die Bühne geschickt, alle naselang gab es irgendwelche Events, sei es Zocken mit Korn und Fear Factory, Autogrammstunden mit Sportlern, Schauspielern und Pornostars, Auftritte, Verlosungen und was weiß ich.

    Die Fleischbeschau war auch intensiver als sonst, gerade kleinere und aufstrebende Publisher wie Gizmondo oder Namco schicken die Babes gleich im Dutzend ins Rennen, wobei der gesamte Stoff ihrer Bekleidung gerade mal für ein T-Shirt gereicht hätte. Soll uns ja recht sein, im Overkill aus Licht und Sound und dem Anblick schwitzender Besucher immer wieder eine willkommene Abwechslung. Mein Favorit waren dabei eindeutig die Namco-Girls, die tatsächlich nach drei Tagen Dauerlächeln und Für-Fotos-Posieren mit schwitzigen Redakteurshänden auf den Hüften noch die Energie zu einer sexy Tanzvorstellung hatten.

    Faszinierend fand ich einmal mehr, wie viel Zeit die so genannten ‘Fachbesucher‘ mitbrachten. Statt von Termin zu Termin zu hetzen, konnten wir immer wieder ganze Scharen beobachten, die sich nicht zu schade waren, drei oder mehr Stunden für eine Trailer-Präsentation anzustehen oder sich um Merchandising-Artikel kloppten. Ich wage mal zu unterstellen, dass mindestens die Hälfte dieser ‘Fachbesucher‘ gute Freunde von Spieleläden- und Videotheken-Besitzern waren. Jedenfalls waren die Hallen an den ersten beiden Tagen rappelvoll und die E3 sollte über eine Verschärfung der Besucher-Autorisierung nachdenken.

    Der Spruch der Messe für mich war ‘Wir wollen mit der Xbox 360 eine Milliarde Kunden erreichen‘. Vollmundige Worte von Microsoft auf der Pressekonferenz, die einen in Anbetracht der vorgestellten Launchtitel und der Präsentation von Sonys PS3 doch eher zum Schmunzeln anregen. Der Kampf der Konsolen geht jedenfalls in die nächste Runde und auf den ersten Blick hat Microsoft außer dem Zeitvorteil gegenüber Sony einen technischen Rückstand. Nintendo hingegen enttäuschte auf breiter Front, hatte vom 'Revolution' wenig zu zeigen und bewegt sich auch bei den Titeln weiterhin auf eingefahrenen Gleisen. Erneut scheint es, dass Nintendo mit seiner Altersklassen-Nische zufrieden ist und sich nicht auf den offenen Kampf einlassen will.

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