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Test - Eizo Foris FS2434 : Der fast perfekte Spieler

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Der vorbildliche Schwarzwert ist bereits von Werk aus nahezu optimal eingestellt - Schwarz wirkt wie ein tiefes Schwarz, wobei der Eizo-Bruder FG2421 weiterhin die Nase vorn behält. Mit 0,225 cd/m² Schwarzwert und 250 cd/m² maximaler Helligkeit ergibt sich ein Kontrastverhältnis von 1.111:1 - das sind tolle Werte, selbst für ein IPS-Panel. Auch bei einer Helligkeitsanpassung bleibt das Kontrastverhältnis auf einem stabilen Niveau. Weniger gut schneidet die Helligkeitsverteilung ab. Gerade an den Rändern sinken die Werte auf 215 bis 230 cd/m². Subjektiv lassen sich aber keine dunkleren Stellen mit dem Auge erkennen.

Durch seine kräftigen Farben und dem guten Schwarzwert wurde die Bildqualität klar für Spieler angepasst - und schneidet gut bis sehr gut ab.

Reaktionszeit: schnell, aber nicht auf TN-Niveau

Noch etwas wichtiger sind die Reaktionszeit und der Input-Lag, vor allem für PvP-Spieler. Eizo gibt einen Grau-zu-Grau-Wechsel (GtG) von 4,9 ms an. Für ein IPS-Panel wäre das sehr gut, für ein TN-Panel dagegen schlecht - sie wechseln das Frame in unter 1 ms. Wichtiger ist allerdings der Color-to-Color-Wechsel (CtC), da nahezu alle Bilder farbig sind. Für eine Verbesserung der Reaktionszeiten galoppiert der Bildschirm übrigens mit drei Overdrive-Stufen auf euren Schreibtisch.

Doch wie schlagen sich die Reaktionszeiten tatsächlich? Ohne Overdrive liegt der GtG-Wechsel bei 8,9 ms, während der CtC-Wechsel auf 14,1 ms kommt. Gute Ergebnisse, allerdings bilden sich leichte, manchmal sichtbare Schlieren. Im Overdrive-Modus "Standard" liegt der GtG-Wechsel bei 8,4 ms, während der CtC-Wechsel in 8,1 ms über die Bühne läuft. Das sind deutlich sichtbare Verbesserungen, gerade bei bunten Bildern. Subjektiv schlechter wird die Bildqualität dabei nicht.

Den eigentlichen Turbo zündet die Mattscheibe dagegen erst im Modus "Verbessert". 5,0 ms GtG und wunderbare 3,0 ms CtC stellen sich dann ein, wodurch das IPS-Panel definitiv zu den schnellsten Arbeitern seiner Zunft gehört. Aber: Im Vergleich zu "Standard" verschlechtert sich die Bildqualität deutlich, vor allem doppelte Konturen und manchmal störende Artefakte werden immer wieder sichtbar. Dieser Modus eignet sich definitiv nur für PvP-Spieler. Ebenfalls gut erledigt er seinen Job bei der Latenz. Mit 6,8 ms Gesamtlatenz darf sich der Monitor die Fahrerlaubnis für sehr schnelle Spiele wie Shooter oder MOBAs abholen.

Auch wenn die Bildqualität selbst für IPS-Verhältnisse sehr gut ist, muss er sich bei den Reaktionszeiten klar den TN-Panels geschlagen geben. Sie sind für IPS-Panels zwar mit die besten von uns je gemessenen und reichen selbst ambitionierten Spielern für schnelle Spiele aus. Turnierspieler dürften dagegen weiterhin mit TN-Panels besser bedient sein.

Seichter Klang, aber kaum hungrig

Wie erwartet fällt der Sound der integrierten Lautsprecher saft- und kraftlos aus. Für Zwischendurch reicht die Leistung aus. Zum Spielen sind die Klangkörper dagegen gnadenlos überfordert - allerdings wird auch niemand bei Eizo vorgehabt haben, einen Ersatz für gute Headsets oder Surround-Anlagen einzubauen.

Der Stromhunger hält sich im Rahmen seiner Kollegen. Bei voller Strahlkraft zieht die Bilderbüchse einen Bruchteil der offiziell angegebenen 46 Watt aus der Steckdose - nämlich solide 20,8 Watt. Bei halber Helligkeit knabbert er an rund 15,9 Watt. Negativ fällt dagegen der Standby-Modus auf. 2 Watt sind definitiv viel zu viel für einen Monitor. Bei längerer Pause solltet ihr also den Netzschalter auf der Gehäuserückseite drücken.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Toller Bildschirm für Spieler

Es ist nicht nur die schicke rahmenlose Optik, mit der Eizos FS2434 heraussticht. Neben der tollen Ergonomie überzeugt vor allem die für Spieler schicke Bildqualität, die selbst für ein IPS-Panel überdurchschnittlich gut ist. Oben drauf packen die Japaner Leckerlis wie eine Fernbedienung, eine sehr gute Software mit einer fast perfekt funktionierenden Aufhellung dunkler Stellen sowie das LAN-Party-taugliche, geringe Gewicht. USB-3.0- und Audio-Ports sowie zwei HDMI-Anschlüsse runden die ganze Sache ab.

Wer nicht gerade als Turnierspieler unterwegs ist, wird mit dem FS2434 in der Regel besser fahren als mit TN-Panels. Zu groß sind die Vorteile der Bildqualität, zu gering die sichtbaren Unterschiede bei den Reaktionszeiten und der Latenz. Zwar reichen die gemessenen Reaktionszeiten nicht an die von TN-Kollegen heran, dafür sind sie aber so gut für ein IPS-Gerät, dass selbst sehr schnelle Spiele schlierenfrei über die Mattscheibe huschen. Ja, Eizo kombiniert die Vorteile beider Lager, auch wenn die TN-Konkurrenz schneller unterwegs ist.

Insgesamt überzeugt der FS2434 auf ganzer Linie, der Aufpreis lässt sich durchaus rechtfertigen. Selbst ambitionierten Spielern können wir den 24-Zöller daher empfehlen. Aber: Wer einmal in den Genuss von 120-Hz-Kalibern gekommen ist, wird die 60 Hz als Rückschritt empfinden. Die tolle Ausstattung und Technik kompensiert zwar viel, einige könnten es aber trotzdem vermissen.

Preis-Leistungs-Verhältnis: gut (bei 290 Euro)

Überblick

Pro

  • tolle Bildqualität mit sattem Schwarzwert und hohem Kontrast
  • hohe maximale Helligkeit
  • entspiegeltes Display, das nur wenige externe Lichtquellen widerspiegelt
  • stabile Blickwinkel
  • sehr gute Farbwahl für Spieler, nicht aber für ambitionierte Bildbearbeiter
  • für ein IPS-Panel ausgezeichnete Latenz
  • sehr gute Reaktionszeiten, die mit TN-Panels aber nicht mithalten können
  • umfassende Software mit für Spieler sehr sinnvollen "Smart"-Funktionen
  • Steuerung über Fernbedienung oder Software
  • 2 x HDMI, 1 x DVI
  • USB-3.0-Hub mit 2 Ports
  • Audio-In und -Out für Headsets und Anlagen
  • integrierte Lautsprecher für anspruchslosen Ton
  • sehr umfangreiche Ausstattung
  • drehbar, neigbar und höhenverstellbar
  • erfüllt VESA-Standard
  • rahmenlose Optik
  • leicht
  • im Betrieb stromsparend

Contra

  • schnell, aber ein großes Stück von den Reaktionszeiten der TN-Kollegen entfernt
  • wegen IPS nur 60 Hz möglich
  • Höhenverstellung schwergängig und unpräzise
  • viel zu hoher Stromhunger im Standby

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