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Preview - Immortals: Fenyx Rising : Das Zelda für Assassin‘s-Creed-Fans

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Wem der etwas merkwürdig wirkende Titel Immortals: Fenyx Rising nichts sagt, der hat vermutlich nicht mitbekommen, dass das Open-World-Spiel von Ubisoft bis vor Kurzem noch unter anderem Namen firmierte: Als Gods & Monsters wurde es auf der letztjährigen E3 angekündigt und wirkte dort wie eine phantastischere Variation von Assassin‘s Creed: Odyssey im fröhlichen Look von Zelda: Breath of the Wild. Wir konnten es nun drei Stunden spielen.

Möglicherweise waren die Entwickler von Ubisoft Quebec leicht zerknirscht darüber, dass sie sich beim Erstellen der Spielwelt von Assassin‘s Creed: Odyssey stets an die Korrektheit der historischen Epoche halten mussten und ihrer Fantasie lediglich in dem kleinen „Mythen und Legenden“-Nebenast der Handlung freien Lauf ließen durften, der die mannigfaltige Sagenwelt des antiken Griechenlands nur ganz zaghaft an der Oberfläche strich. Immortals: Fenyx Rising schöpft in Sachen Phantastik nun aus den Vollen und wirft euch hinein in ein Abenteuer voller Götter, Helden, Titanen und Monster, das nicht nur den Zeichentrick-Stil, sondern vor allem auch ganz, ganz viele spielerische Facetten von The Legend of Zelda aufgreift.

Zelda in Griechenland

Vor Urzeiten wurde die Titanen von den Göttern verbannt. Doch nun ist es dem Titan Typhon gelungen, sich zu befreien. Und was macht man so als wütender Titan nach Äonen der Gefangenschaft? Na klar: Rache. Und sämtliche Götter im Tartaros einsperren, quasi die Folterkammer der Unterwelt. Doch wir wären nicht in der griechischen Mythologie, wenn sich nicht sofort ein Held auf den Weg machen würde, sie zu retten: Fenyx.

Wer dachte, Ubisoft würde bis zum Sanktnimmerleins-Tag an ihrer berühmt-berüchtigten Formel für Open-World-Spiele festhalten, mit der sämtliche ihrer Spiele von Assassin‘s Creed über Far Cry bis Watch Dogs gnadenlos auf Erfolg durchkalkuliert werden, der darf sich sofort von dieser Vorstellung verabschieden. Wenngleich selbstverständlich eine Menge über die Jahre gewachsenes Open-World-Know-how der Entwickler in Immortals: Fenyx Rising einfließt, ähnelt das Spiel in vielerlei Hinsicht einem ganz anderen, das vor ein paar Jahren mit seinem frischen Ansatz die Genre-Welt erschütterte, in der sich Ubisoft zuvor noch als unangefochtener König wähnte: Zelda: Breath of the Wild.

Von Anfang an macht Ubisoft gar keinen Hehl daraus, welchem Vorbild sie mit Fenyx Rising nacheifern. Am auffallendsten sicherlich in der Optik mit ihren Grasbüscheln aus rauen Strichen wie von Wasserfarbe, den handgezeichnet wirkenden Gegnern bis hin zu Kleinigkeiten wie den Animationen beim Klettern an steilen Klippen empor oder den Magnetstrahlen beim Anheben von Quadern und Felsen. Die „Goldene Insel“, so der Name des Schauplatzes, gleicht dem Hyrule aus Breath of the Wild in einer Weise, bei deren Anblick Nintendo nicht selten mit den Zähnen knirschen dürfte: Der von jedem Ort aus sichtbare Vulkan thront in der Mitte der Spielwelt wie Ganons Festung, und die enorme Weitsicht lädt regelmäßig zum Innehalten und Genießen der Aussicht ein. Tränke zum Heilen und Stärken werden durch eingesammelte Früchte am Lagerfeuer verkocht, und statt an einem Gleitschirm hängend überquert ihr Schluchten und größere Distanzen mit den ausgebreiteten Schwingen des Daedalos.

Doch auch spielerisch lässt Immortals: Fenyx Rising mehr Ähnlichkeiten mit Zelda erkennen als mit den sonst von Ubisoft gewohnten Spielen. Vor allem bei den Rätseln: Hier schiebt ihr Quader auf Plattformen im Boden, ordnet Kugeln in Form eines Sternbilds an oder verschiebt Kacheln zu einem Muster zusammen, schießt Pfeile durch Flammen, um Fackeln zu entzünden und Türen zu öffnen, hinter denen sich Schatztruhen verbergen.

Schon jetzt lässt sich sagen, dass sich der Anteil von Action und Rätseln im Spielverlauf in etwa die Waage halten dürfte. Egal ob als kleineres Hindernis vor einem wertvollen Gegenstand, als Puzzle-Schreine, die wie in Breath of the Wild überall in der Spielwelt anzutreffen sind, oder in größerer und komplexerer Form als kompletter Dungeon: Die Rätsel bestimmen das Gesamtbild des Spiels an nahezu jeder Stelle und zeigten sich in den drei von uns gespielten Stunden von äußerst abwechslungsreicher, überraschend pfiffiger und sehr bald auch schon durchaus anspruchsvoller Seite.

Abwechslungsreich gestaltet sich auch die Spielwelt selbst: Zwar konnten wir in unserer Anspielsitzung nur ein einziges Gebiet bereisen, Hephaistos‘ Schmiede, die mit ihren Tempeln und Ruinen unserem heutigen Bild des antiken Griechenlands entspricht, aber aus der Ferne waren auch schon die übrigen Landschaften zu erkennen. Jede ist einer bestimmten griechischen Gottheit gewidmet und unterscheidet sich daher stark von den anderen: Aphrodites Paradies bildet mit seinen malerischen Wasserfällen und fröhlichen Blumenwiesen einen starken Kontrast zu Ares‘ Reich des Feuers, und auch die Gegner orientieren sich weitgehend an ihren Sagen-haften Vorbildern aus der Mythologie: Minotauren, Medusen, Zyklopen und Kerberos.

Und doch so viel mehr

Immortals: Fenyx Rising verspricht jedoch deutlich mehr zu werden als lediglich ein Breath of the Wild im griechischen Setting. Die Unterschiede offenbaren sich vor allem beim schnellen, actionreichen Kampfsystem, das am ehesten mit Titeln wie Darksiders oder auch den alten God-of-War-Teilen vergleichbar ist: schnell und direkt, unkompliziert, aber spielerisch dennoch vielseitig und gleichzeitig visuell spektakulär durch die mannigfaltigen Spezialmanöver: So lasst ihr etwa Hephaistos‘ riesigen Hammer auf eure Gegner niederschmettern, nehmt sie mit Achilles‘ Bogen unter Beschuss oder beschwört Athenes Schmetterschlag. Oder ihr ruft euren Phoenix-Begleiter zur Unterstützung herbei, der euch ähnlich wie die gefiederten Haustiere in den Assassin‘s-Creed-Abenteuern stets treu auf eurer Reise begleitet.

Immortals Fenyx Rising - World Premiere Trailer

Aus Gods & Monsters wird Immortals Fenyx Rising. Hier der Trailer zur neuen Neuankündigung.

Egal ob eure zahlreichen Fähigkeiten, Rüstungen, Waffen oder Tränke, nahezu alles in Immortals: Fenyx Rising lässt sich mithilfe der passenden Materialien verbessern, was den zahlreichen Betätigungen in der Spielwelt direkt einen Sinn verleiht, die nicht wie die berühmten Fragezeichen in uferloser Beliebigkeit über die Landschaft verteilt sind, sondern jede für sich eine abwechslungsreiche Herausforderung bildet und mit kostbarem Loot belohnt: ein gewitzter Trickschuss nach Odysseus-Art durch eine Reihe von Ringen hindurch, ein Schalterrätsel vor dem Schatz eines Schreins oder der Kampf gegen einen Mini-Boss in Form eines Zyklopen. An jeder Ecke der Spielwelt erwartet euch ein kleines Abenteuer – und nicht nur das x-te Soldatenlager oder Nilpferdnest.

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