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Special - Free-to-play – Kolumne : Free-to-play verdient eine Chance

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    Auch den Vorwurf, dass Spiele nur um Bezahloptionen herum gebaut werden, weist Thomas zurück. „So läuft es einfach nicht! Wir haben zuerst eine Idee, überlegen uns das grundlegende Spielkonzept und danach versuchen wir herauszufinden, welches Geschäftsmodell dazu am besten passen könnte und wie wir es auf den Markt bringen können.“ Dass auch bei Ubisoft-Spielen viel Ausdauer gefragt ist, ist ein offenes Geheimnis. Titel wie Trials Frontier sind für ungeduldige Spieler ein Graus. Ständig muss man darauf warten, das der Tank wieder voll wird. Ständig diese Pausen. Aaaaah, mein Kopf explodiert! Die meisten Free-to-play-Titel sind nicht für Leute wie mich gemacht. Also für Menschen, die sich gerne stundenlang an einem Spiel festbeißen und es notfalls in wenigen Tagen durchspielen. Darauf ist dieses Modell nicht ausgelegt. Das muss man akzeptieren.

    Free-to-play ist – speziell im Mobile-Sektor – etwas für zwischendurch. Hier mal fünf Minuten. Dort mal zehn Minuten. Natürlich ist das irgendwie kacke und unbefriedigend. So wie Sex mit Gummihandschuhen. Aber es ist ein Konzept. Wenn man es nicht mag, soll man die großen Produktionen oder Vollpreistitel zocken. Spieler sind in vielerlei Beziehung sehr konservativ. Wir – ich nehme mich da gar nicht aus – klammern uns an alte Tugenden, schwelgen gerne in Erinnerungen - an ein ominöses „Damals“, als Spiele noch gut waren und mit viel Liebe entwickelt wurden. Dass heutzutage Videospiele komfortabel wie niemals zuvor sind, wird häufig übersehen. Und Free-to-play ist einer dieser Fälle.

    Ein Gratistestballon

    Wir leben heute in einer Überflussgesellschaft. Wöchentlich spülen die Spielentwickler dutzende neuer Titel in die Händlerregale. Steam und der App Store platzen förmlich aus allen Nähten. Ganz egal, ob AAA- oder Indie-Spiel – man hat gar nicht genug Geld, um alles Spielenswerte zu kaufen. Deshalb mag ich Free-to-play, gerade für mobile Endgeräte wie mein Smartphone oder mein Tablet.

    Ein Klick. Der Download läuft. Ich kann für einige Stunden in ein Spiel reinschnuppern. Ich gehe nicht gleich eine Verpflichtung ein, habe keinen emotionalen Druck dahinter. Wenn ich 70 Euro für ein neues Videospiel oder vielleicht auch nur 5 bis 10 Euro für ein Handy-Spiel bezahlt habe, dann will ich auch unterhalten werden. Ansonsten hätte ich ja das Geld zum Fenster rausgeworfen. Und darüber würde ich mich ärgern. Bei Free-to-play-Spielen habe ich diese Hürde nicht. Es ist simpler Spielspaß. Wenn mir ein Programm nicht gefällt, dann lösche ich es einfach wieder. Ich bin zwar um ein paar Minuten oder im schlimmsten Fall sogar Stunden ärmer, aber um eine Erfahrung reicher. Ich weiß nämlich, dass mir dieses Spiel nicht gefällt.

    Die Schlusspointe!

    Gute und fair gemachte Free-to-play-Spiele sind eine feine Sache. Im Mobile-Bereich sind sie häufig hübsche Handy-Happen für zwischendurch, am PC dagegen Suchtmittel wie League of Legends, DoTa 2 oder Planetside 2. Diese Vorzeigespiele stehen qualitativ Vollpreistiteln in nichts nach. Bei mir hat in den vergangenen Monaten ein Umdenkprozess stattgefunden. Free-to-play ist ein neues Geschäftsmodell, das längst noch nicht perfekt ist. Wir Spieler sind häufig die Versuchskaninchen und Teil dieser Entwicklung. Das ist frustrierend und kann unter Umständen sogar teuer werden. Aber egal, wie man es dreht und wendet, Free-to-play gehört inzwischen dazu - wie Müll zu trennen oder sich beim Pinkeln hinzusetzen. Man muss es deshalb noch lange nicht mögen oder gar blind vergöttern, aber man sollte zumindest versuchen es zu akzeptieren.

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    Umsonst ist nur der Tod und eben Free-to-play-Spiele. Dass diese durchaus Spaß machen können, hat Olaf nicht zuletzt durch Titel wie Pflanzen gegen Zombies 2 oder The Mighty Quest for Epic Loot gelernt. Wenn er gerade nicht zockt, schreit er gerne kluge Sätze in die Weiten des Internets hinaus. Wer mag, kann ihm auf Twitter folgen!

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