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Special - Need for Speed - History : Mit Vollgas in die Vergangenheit

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1994 betritt ein Titel die Bühne der Rennspiele, der im Grunde in keiner Hinsicht das Rad (im wahrsten Sinne des Wortes) neu erfand und der trotzdem Maßstäbe setzte: The Need for Speed. Rennspiele standen schon lange in Spielhallen und erfreuten sich auch auf den Konsolen und Computern der Achtziger-Jahre großer Beliebtheit. Ob nun Formel 1, Indy 500, DTM, Rallye oder einfach nur die wilde Raserei auf der Straße - Autorennen waren in jeder möglichen Form von Anfang an dabei.

Der Spaß am Rasen

Als Electronic Arts mit The Need for Speed ihren Beitrag zur gepflegten Raserei leistete, gab es im Grunde schon alles, was das Raser-Herz begehrte, und so war der Titel zumindest inhaltlich denn auch nicht die große Innovation des Genres. Da es auch noch für die zu diesem Zeitpunkt schon todgeweihte 3DO-Konsole entwickelt worden war, standen die Chancen auf einen Erfolg denkbar schlecht. Doch 1995 wurde das Spiel auf den PC portiert und erschien ein Jahr später auch für die PlayStation und den Sega Saturn und gab nun doch noch so richtig Gas.

Der Anfang einer Ära: Das erste Need for Speed orientierte sich an der Konkurrenz.

Denn The Need for Speed hatte doch einiges zu bieten. Zwar gab es einige Features auch schon in anderen Spielen. So waren zum Beispiel Rennen unter Polizeiverfolgung auf normalen Straßen auch die Grundlage des immerhin schon 1987 erschienenen Test Drive. Aber The Need for Speed hatte drei Dinge, die die Herzen von Rennspiel-Fans höher beziehungsweise schneller schlagen ließen. Zum einen der Fuhrpark aus acht lizenzierten Wagen, die in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Automagazin Road & Track überaus detailgetreu designt wurden: Mazda RX-7, Honda NSX, Toyota Supra, Porsche 911, Chevrolet Corvette, Dodge Viper, Ferrari 512TR und der Lamborghini Diablo VT.

Zum anderen gab es eine Fahrphysik, die in diesem Realismusgrad von kaum einem bisherigen Rennspiel erreicht wurde und die sogar technische Details wie Traktionskontrolle und ABS zur Verfügung stellte. Last but not least war vor allem die Grafik für die damalige Zeit aber eine absolute Augenweide, besonders auf dem Pentium II in SVGA-Auflösung. Daneben gab es auch noch so abgefahrene Replay-Funktionen wie Rückwärtslauf und Zeitlupe und einen Mehrspielermodus über Null-Modem (in der Special-Edition auch im Netzwerk). Das alles waren Zutaten, die schon zu Anfang den Erfolg einer der langlebigsten Rennspielserien aller Zeiten begründeten.

Auf dem Weg zum Meisterwerk

Need for Speed II
1997 ging das Rennen dann in die zweite Runde. Need for Speed II kam dabei wesentlich arcadelastiger daher. Hier war Vollgas angesagt und auch die Geschwindigkeiten und das damit einhergehende Geschwindigkeitsgefühl erreichten Schwindel erregende Höhen. Die im Vorgänger doch etwas zu flache Fahrphysik konnte aber - allerdings nur in der Special Edition - ein wenig mehr Richtung Simulation geschraubt werden. Ansonsten gab es vor allem mehr Wagen, so auch Prototypen und Showcars und einige Seriensportwagen. In der Special-Edition wurden erstmals 3D-Karten unterstützt. Zudem konnten alle Strecken auch rückwärts sowie spiegelverkehrt gefahren werden und ein Split-Screen-Modus ermöglichte Mehrspielerrennen an einem PC oder Konsole.

Nur ein Jahr später erschien dann der für viele Fans der Reihe bis heute wohl beste Teil der Reihe: Need for Speed III: Hot Pursuit. Hier waren wilde Verfolgungsjagden mit der Polizei angesagt, die nicht gerade zimperlich war, wenn es darum ging, den Spieler aus dem Verkehr zu ziehen. Abdrängen, Nagelstreifen und Straßensperren gehörten zum Repertoire der Gesetzeshüter. Neben einem vergrößerten Fuhrpark gab es auch drei verschiedene Modi: das klassische Straßenrennen, ein Turnier und das K.o.-System, bei dem der Letztplatzierte aus dem Rennen ausscheidet. Erstmals unterschieden sich die Versionen der Plattformen auch gravierend voneinander. In der PlayStation-Version konnte der Spieler zwischen arcade- und simulationslastiger Fahrphysik wählen, wohingegen der PC-Spieler in einen Polizeiwagen steigen durfte, um dem rasenden Unwesen auf den Straßen ein Ende zu machen.

Räuber und Gendarm: In Need for Speed III: Hot Pursuit gingen Spieler auf Raserjagd.

Erste Einbrüche und Ermüdungserscheinungen

Der Nachfolger Need for Speed: High Stakes (später als Need for Speed: Road Challenge wiederveröffentlicht) war im Grunde nicht mehr als eine aufgebohrte Version des dritten Teils. Der Fuhrpark wurde auf 22 Wagen erweitert und die Polizei verfolgte die Raser jetzt auch mit dem Helikopter. Witzig war dabei zumindest auf der PlayStation die Möglichkeit, diesen per Cheat auch selbst zu steuern. In diesem Teil gab es auch das erste Mal ein halbwegs realistisches Schadensmodell.

Im Jahr 2000 erlegte sich die Reihe dann in Bezug auf den Fuhrpark eine gewisse Selbstbeschränkung auf. In Need for Speed: Porsche standen tatsächlich nur Wagen der deutschen Nobelschmiede zur Verfügung. Das aber reichlich: In über 90 verschiedene Autos aus drei Zeitabschnitten durfte der Spieler hier Platz nehmen. Das wirkte sich auch auf die Fahrphysik aus, die tatsächlich sehr realitätsnah wiedergegeben wurde. Abstriche wurden beim Schadensmodell gemacht, da Porsche es nicht zulassen wollte, dass die schönen Nobelkarossen völlig geschrottet werden konnten.

Need for Speed: Porsche

Dafür hatte der Titel aber sonst einiges zu bieten. Die Grafik und auch die Modelle sahen - und sehen selbst heute noch - erstklassig aus und neben dem Standardrennen gab es auch noch zwei Karrieremodi. Als Werksfahrer gab es vielfältige Aufgaben zu bewältigen und im Evolution-Modus konnte der Spieler die komplette Entwicklung der Porsche-Wagen von den 50er-Jahren bis ins neue Jahrtausend nachempfinden und bei gewonnenen Rennen Bonuswagen freischalten. Die Rennschlitten konnten hier auch getunt werden. 2003 erschien übrigens noch eine Special-Edition zum vierzigsten Jahrestag des Porsche 911, die nicht nur in einer schönen Metallbox mit Audio-CD daherkam, sondern auch auf XP- und Vista-PCs spielbar war.

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