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Test - Need for Speed: Underground : Need for Speed: Underground

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Als uns im Mai auf der E3 der neueste Ableger der legendären 'Need for Speed'-Reihe das erste Mal vorgeführt wurde, fielen uns dank der grandiosen Grafik beinahe die Sehkugeln aus dem Gesicht. Nun ist das Spiel endlich erhältlich und wir konnten es kaum abwarten, uns heiße nächtliche Rennen in den Straßen virtueller Großstädte zu liefern und fleißig an unseren Autos herumzubasteln. Ob 'Need for Speed Underground' letztendlich spielerisch das hält, was die ersten Optik-Eindrücke versprechen, erfahrt ihr in unserem folgenden Review.
 

Nach einem fetzigen Intro-Video findet ihr euch dann auch gleich im übersichtlichen Menü wieder, jedoch nicht, ohne ein Spieler-Profil anlegen zu müssen, unter dem eure Fortschritte gespeichert werden. Kurz einen Wagen ausgeguckt aus den verfügbaren handelsüblichen Familienschlitten, denn diesmal bekommt ihr es nicht mit teuren Luxus-Karossen zu tun, sondern eher gängigen Alltagswagen, die ihr allerdings im Laufe der Zeit zu wahren Bodenraketen ausbauen könnt. Also ab ans Steuer von Golf GTI, Dodge, Peugeot, Honda oder Mitsubishi und auf ins Renngeschehen. Insgesamt sind rund 20 Wagen vertreten, wobei euch anfänglich nur eine Handvoll zur Verfügung steht. Weitere Fahrzeuge schaltet ihr im Laufe eurer Karriere als Straßenheizer frei.

Eure Karriere als Straßen-Renner
Selbige findet in sechs Spielmodi statt, die sich allesamt um nächtliche und überaus illegale Rennen in der Großstadt drehen. Im Rundkurs absolviert ihr mehrere Runden gegen drei KI-Gegner. Der Sprint führt euch auf schnellstem Wege von A nach B. Im 'Drift'-Modus könnt ihr unter Beweis stellen, dass man nicht um Kurven fahren muss, sondern auch prima durchrutschen kann - mit ordentlichem Reifenquietschen versteht sich. Im 'Drag'-Modus wiederum geht alles um gut getimetes Schalten der Gänge. Hier wird eine gerade Strecke geboten, wobei sich eure Lenkbewegungen auf den Spurwechsel beschränken. Statt dem üblichen Tacho habt ihr einen Drehzahlmesser vorm Auge und müsst versuchen, zum richtigen Zeitpunkt hochzuschalten, was auch durch einen die Farbe wechselnden Punkt in der Mitte des Bildschirms unterstützend dargestellt wird. Interessant bei all diesen Spielmodi ist, dass ihr nicht von vornherein einen Schwierigkeitsgrad in den Optionen festlegt, sondern diesen jeweils für jede einzelne Strecke bestimmen könnt.

Selbiges gilt auch für das Kernstück des Spieles, den 'Underground'-Modus. Hier tretet ihr als unbeleckter Neuling in der Szene mit eurer Familienkutsche an und versucht, zu Ruhm, Ehre und Geld zu kommen. Insgesamt 111 Renn-Events mit steigender Schwierigkeit habt ihr zu absolvieren, wobei alle Spielmodi vertreten sind und auch noch Turniere und Zeitrennen hinzukommen. Mit euren Siegen, aber auch euren fahrerischen Leistungen sorgt ihr dafür, dass euer Ruf steigt, ihr in die Top 10 der Fahrer eintretet, neue Upgrades freischaltet und diese mit den Preisgeldern auch erwerben könnt. Gelegentlich habt ihr die Möglichkeit, in einem speziellen Rennen ein Unique-Upgrade zu bekommen. Auch fahrerische Glanzlichter wie Unfälle, Sprünge, Slides oder das Ausnutzen von Abkürzungen schlagen sich in eurer Gesamtwertung (genannt: Style-Punkte) wieder. Sollte es euch einmal nicht gelingen, einen Wettbewerb zu gewinnen, macht das wenig, denn ihr könnt jedes einzelne Rennen sofort wiederholen. Praktisch: Alle Upgrades, die ihr im 'Underground'-Modus aktiviert habt, könnt ihr in den anderen Spielmodi benutzen. Die 'Story' (wirklich nennen kann man es eigentlich nicht so) wird in gelegentlichen Zwischensequenzen erzählt und durch Mails, die ihr von euren Kontrahenten bekommt, entpuppt sich aber als reichlich dünn und eher zierendes Beiwerk.

Tuning bis der Arzt kommt
Eines der wohl interessantesten Features des Spieles ist, dass ihr eure Fahrzeuge von der anfänglich biederen Familienkutsche zur hochgezüchteten Rennmaschine tunen könnt, und zwar nicht nur in Sachen Leistung, sondern auch was das Aussehen angeht. Hierzu schaltet ihr durch eure Erfolge im 'Underground'-Modus zahlreiche Komponenten von lizenzierten Herstellern frei. So könnt ihr eurem Wagen nicht nur Turbo, bessere Reifen, neues Getriebe oder leichtere Karosserie verpassen, sondern auch Verzierungen und Verschönerungen unterschiedlichster Art einbauen. Das geht los bei der Lackierung in unterschiedlichen Farbpaletten über Zubehörteile wie Neonleuchten, Spoiler, Scheinwerfer bis hin zu großflächigen Vinylen oder Werbelogos. In speziellen Events könnt ihr zudem einzigartige Einbauten und Verschönerungen aktivieren.

Mit der Zeit bekommt eure Karre so einen sehr individuellen Look, zumal allein die pure Zahl der Ausbauteile in die Hunderte geht. Das Ganze hat auch noch einen weiteren Zweck, denn für entsprechende Ausbauten in unterschiedlichen Kategorien und Levels gibt es einen höheren Ruf-Faktor, der euch wiederum mehr Style-Punkte bringt, welche ihrerseits zum Freischalten weiterer Goodies und auch Fahrzeuge dient. Während ihr im 'Underground'-Modus übrigens bare virtuelle Kohle auf den Tisch blättern müsst, könnt ihr alle freigeschalteten Komponenten im Einzel-Modus frei nutzen und sämtliche Wagenmodelle nach eurem Geschmack aufpolieren und verschönern. Eine prima Idee, allerdings beschränkt sich die eigentliche Vielfalt auf die optischen Komponenten, denn was die Leistung des Fahrzeuges angeht, stehen vergleichsweise wenige Upgrades zur Verfügung. Auch könnt ihr jederzeit ein anderes Fahrzeug erwerben, leider geht allerdings euer vorheriger Schlitten dann flöten. Ich hätte es nett gefunden, wenn man sich mit der Zeit einen ganzen Wagenpark in die Garage hätte stellen können.

Auf den Straßen der Großstadt
Was die Strecken angeht, hat EA (wohl bewusst) auf einen Nennung der Anzahl auf der Verpackung verzichtet. Kein Wunder, denn im Prinzip finden eure Rennen in einer virtuellen Stadt statt, wobei für jedes Rennen bestimmte Straßen zugänglich sind, andere wiederum nicht. Großartige Freiheit beim Fahren habt ihr natürlich nicht, abgesehen von den bei 'Need for Speed' schon obligatorischen, versteckten und auch mal offensichtlichen Abkürzungen, die teils riskant zu fahren sind, sich aber im Rennen auszahlen können. Eure Rennen führen euch dann auch durch unterschiedliche Gebiete der Stadt, sowohl Chinatown als auch Park-Umgebungen, Geschäftsstraßen, Highways und Tunnel sind vorhanden.

Prinzipiell werden jedoch alle Strecken quasi aus Bauteilen zusammengesetzt, die sich oft - leider zu oft - wiederholen. Das zusammen mit dem immer gleichen nächtlich-nassen Look der Umgebung sorgt dafür, dass die anfängliche Begeisterung über die Strecken und die Grafik schnell in Langeweile umschlägt, aus Mangel an Abwechslung. Etwas mehr Einfallsreichtum hätte hier sicher nicht geschadet, auch wenn die Strecken vom reinen Fahren her durchaus fordernd sind und mit scharfen Kurven, Schikanen und Hindernissen schnelle Reaktionen erfordern. Zudem gibt es oftmals Objekte wie Müllsäcke, Absperrungen oder Einkaufswagen, die sich als Hindernis entpuppen und euer Fahrzeug verlangsamen.

 

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