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Preview - NieR Replicant – ver.1.22474487139... : Der J-RPG-Geheimtipp kehrt zurück

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Mit der Zuverlässigkeit eines gut geschmierten Uhrwerks versorgt Square Enix seine Fans regelmäßig mit neuen Versionen beliebter Klassiker. Ende April ist NieR an der Reihe, was eigentlich einem kleinen Wunder gleichkommt. Denn das Original galt bei vielen Rollenspielern als sperrig und technisch altbacken, weshalb die Verkaufszahlen eher schwach ausfielen.

Als NieR im Frühjahr 2010 das Licht der Welt erblickte, dürfte Square Enix alles andere als zufrieden mit dem Wertungsschnitt auf Metacritic gewesen sein: Das Spiel landete bei mageren 67 (Xbox 360) bis 68 (Playstation 3) Punkten, was für den erfolgsverwöhnten Entwickler von Final Fantasy bis Dragon Quest höchst ungewohnt war. Doch Nier war ein Spiel, das man nicht in Zahlen messen kann. Während die einen über spielerisch öde Sammelquests und halbgar umgesetzte Konzeptideen moserten, waren die anderen von Geschichte und Soundtrack regelrecht fasziniert.

Im Laufe der Jahre erlangte NieR einen regelrechten Kultstatus, was man anhand des ebenfalls auf Metacritic zu sehenden User-Scores mit seinen durchschnittlich 8,5 von 10 möglichen Punkten sieht. Der 2017 nachgeschobene Nachfolger NieR: Automata, der unter Kooperation mit den Actionspezialisten von Platinum Games entstand, heimste im Gegensatz zum Vorgänger durch die Bank weg höchstes Lob und am Ende des Jahres sogar ein paar Preise ein. Noch mehr überraschte der kommerzielle Erfolg: Mit dem hatte selbst Square Enix aufgrund der nach wie vor eigenwilligen Mischung aus Fantasy und Post-Apokalypse sowie einigen ungewöhnlichen Spielideen nicht gerechnet.

Der verschollene Zwilling kommt nach Deutschland

Für Fans folgt nun die Belohnung in Form von NieR Replicant – ver. 1.22474487139..., wobei bereits der höchst merkwürdige Titel einige spannende Details verrät. Abseits von der übertrieben langen Versionsnummer, die mal wieder den eigenwilligen Charme der Serie unterstreicht, sorgt vor allem das unscheinbare Wörtchen „Replicant“ für Aufsehen.

Dazu müsst ihr wissen: Es gibt von NieR zwei Versionen, von denen eine den Japanern vorbehalten blieb. Wir in Europa erhielten die Umsetzung von NieR Gestalt, in der man mit einem erwachsenen Mann im mittleren Alter in den Kampf gegen die ominösen Schattenwesen zog. Die andere Version hieß folgerichtig NieR Replicant und war größtenteils mit Gestalt identisch, nur dass man einen Teenager steuerte. Umso interessanter, dass Square Enix ausgerechnet diese Version neu auflegt und weltweit vertreibt.

In dem Zusammenhang können wir gleich auf eines der Features der Neuauflage hinweisen: Obwohl sich die Dialoge von Gestalt und Replicant nur minimal unterscheiden, hat Square Enix einfach die alten Synchronsprecher gebucht und sämtliche Aufnahmen erneuert. Der Aufwand dürfte sich jedenfalls gelohnt haben: In den Abschnitten, die wir für im Rahmen der Preview-Version spielen durften, haben sowohl Sprechqualität als auch Wortwitz nichts gegenüber von NieR Gestalt verloren. Wer im Übrigen nur den Nachfolger NieR: Automata kennt, der sollte sich auf einen herrlich zynischen Humor einstellen.

Zwischen Remaster und Remake

Abseits davon lässt die von uns gespielte Preview darauf schließen, dass sich alle weiteren Veränderungen eher in Grenzen halten. Square Enix behauptet beispielsweise, man habe die Musik komplett neu aufgezeichnet und leicht umarrangiert, was man aber nur im direkten Vergleich heraushört.

Optisch hat der Entwickler gemeinsam mit dem Team von Toylogic natürlich eine Schippe drauf gelegt und die Grafik an die Technik der Playstation 4 sowie Xbox One angepasst, weshalb insbesondere die sogenannten Nordfelder mit ihren saftig grünen Wiesen viel plastischer aussehen. Allerdings kommt die Überarbeitung natürlich bei Weitem nicht an das Niveau heran, das Square Enix letztes Jahr mit dem Remake von Final Fantasy 7 erreicht hat.

Wie in einem typischen Action-Rollenspiel eben müsst ihr viel laufen, viel reden und natürlich auch viel kämpfen. Hierfür stehen euch Schwerter und Magie zur Verfügung, wobei letztere eher an Fernkampfwaffen erinnern. Ein ganz spezieller Zauber gleicht beispielsweise einem Maschinengewehr, mit dem ihr eure Gegner wie in Devil May Cry oder Bayonetta unter Dauerbeschuss nehmen könnt.

In der Preview fühlen sich die Kämpfe nun etwas flotter an im Vergleich zum Original. Der wichtigste Unterschied: Ihr könnt gleichzeitig Magie einsetzen und mit dem Schwert zuschlagen, was für spürbar mehr Dynamik sorgt.

NieR Replicant ver.1.22474487139... - Attrack Movie Trailer

Im Video könnt ihr euch schonmal die erweiterte Eröffnungssequenz von NieR Replicant ver.1.22474487139... zu Gemüte führen.

Die von uns gespielten Abschnitte überspannten nebenbei erwähnt die Schrotthaufen-Fabrik inklusive eines großen Maschinen-Endboss, den Kampf gegen eine riesige Schattenkreatur im Adlerhorst und einen Streifzug durch die Nordfelder zu Beginn der zweiten Spielhälfte, in der ihr weitere Zauber und vor allem deutlich mehr Waffen erhaltet. Dort könnt ihr jederzeit zwischen leichten Schwertern, fetten Zweihändern oder Speeren schalten, was die Kämpfe noch ein gutes Stückchen vielschichtiger macht.

Inhaltlich waren die Bereiche jedenfalls nahezu identisch mit dem Original von 2010, sowohl was das Layout der Karten als auch die Art der Gegner anbelangte. Unabhängig davon werden wir bezüglich des Spielinhaltes nicht weiter ins Detail gehen, schließlich möchte euch NieR genau wie sein Nachfolger NieR: Automata mit ständig neuen Ideen überraschen. Die Preview lässt jedenfalls drauf schließen, dass es keine Kürzungen gegenüber dem Original geben wird und alle skurrilen Momente beibehalten wurden.

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