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Test - Razer Thresher Ultimate : (K)ein teures Vergnügen

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Der Preis und der Anspruch an ein Produkt hängen untrennbar zusammen. So ist es natürlich auch bei einem Headset: Ein 30-Euro-Modell weckt keine große Erwartungen, kann in manchem Fall aber positiv überraschen. Bei einem teuren Gerät wie dem Razor Thresher Ultimate läuft es andersherum: Angesichts der Anschaffungskosten von 279 Euro steigen auch die Ansprüche an Klang, Tragekomfort und Ausstattung.

Der erste Kontakt mit dem kabellosen Thresher Ultimate ist positiv. Der Mix aus Plastik-Verkleidung und Metallbügel samt dicker Polsterung der Ohrmuscheln gefällt. Dieser Eindruck bestätigt sich beim Tragen: Mit einem Gewicht von etwa 400 Gramm sitzt das Teil sicher und dauerhaft angenehm auf dem Kopf. Gerade die gut dimensionierten Muscheln umschließen auch größere Lauscher problemlos. Ins Schwitzen kommen sie dabei nur wenig, zugleich klappt die Abschirmung gegen Umgebungsgeräusche ganz ordentlich.

Die Verbindung mit der PlayStation 4 nimmt die Basisstation über den optischen Ausgang auf, am PC und Mac reicht dafür der USB-Anschluss. Ein kleiner Schalter an der Rückseite wechselt zwischen PS4- und PC-Betrieb. An der Xbox One läuft die von uns gestestete PS4/PC-Version ebenfalls, dann allerdings ohne Chat-Funktion. Den Strom bezieht die Station via Micro-USB. Daneben findet sich ein normaler USB-Port, an den das zwei Meter lange Ladekabel angeschlossen werden kann – nach ungefähr 16 Stunden verlangt das Thresher Ultimate nach frischem Saft. Sämtliche benötigten Kabel befinden sich im Lieferumfang. Auch eine Aufhängung für das Headset ist dabei. Allerdings sollte man damit behutsam umgehen, weil die Plastikkonstruktion nicht allzu stabil geraten ist.

Am Headset selbst finden sich unter der linken Muschel der Ein/Aus-Schalter, ein Lautstärkeregler für die Stimmübertragung im Chat sowie der Micro-USB-Anschluss für das Ladekabel; rechts sitzt der Regler für die Spiellautstärke. Alle Tasten sind nach kurzer Eingewöhnung gut erreichbar. Das multidirektionale Mikrofon wird bei Bedarf aus der linken Ohrmuschel herausgezogen und kann flexibel ausgerichtet werden. Minuspunkte sammelt dagegen dessen Akustik: Bei unseren Chatpartnern kamen wir derart leise an, dass eine vernünftige Kommunikation nicht möglich war. Weder Regelungen am Headset noch über die Einstellungen der PlayStation 4 schafften Abhilfe. Umgekehrt nahmen wir andere Stimmen verständlich wahr, aufgrund fehlenden Mic-Monitorings jedoch nicht die eigene.

Den Spielesound bringt das Thresher Ultimate auf zweierlei Arten zu Gehör. Ohne aktiviertes Dolby Audio schallt es verhalten: Von den Höhen über die Mitten bis hin zum Tiefton spielen die 50-mm-Treiber wenig differenziert und farblos. In Destiny 2 mangelt es der Action beim öffentlichen Event daher merklich an Feinauflösung sowie Wucht – weder Schüsse noch Explosionen klingen intensiv.

Spielfreude und Dynamik kommen erst auf, nachdem die Dolby-Taste an der Basisstation gedrückt wurde. Anschließend liefert das Thresher Ultimate einen rundherum diffizileren, kräftigeren Sound. Gerade feine Elemente, etwa Schritte oder das Nachladen der Waffe, dringen klarer ans Ohr. Im Mittel-Tiefton-Segment legt das Headset eine gute Schippe Druck zu, ohne jedoch brummig oder verzerrt zu spielen. Dank simuliertem 7.1-Setup werden Effekte sauber im virtuellen Raum positioniert, was nahende Gegner und Schüsse klar orten lässt. Allerdings hat das zugeschaltete Dolby Audio Konsequenzen für den Chat: In unserem Fall tönten Stimmen dann verzogen und mit höherer Lautstärke als zuvor.

Komplett verzichten muss man beim Thresher Ultimate auf Möglichkeiten zur Klangjustierung. Es gibt keinerlei Presets, auch optionales Tuning via PC-Software oder App entfällt. Deutlich schwerer wiegt die Tatsache, dass der Regler für die Spiellautstärke parallel auch die Chat-Lautstärke justiert. In ganz ruhigen Momenten, beispielsweise im Menü der PS4, war bei unserem Muster außerdem ein Brummen zu vernehmen, das bei bei jedem Tastendruck kurz anhob.

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