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Test - Ridge Racer: Unbounded : Zerstörungsorgie

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Erfreulich vielfältig sind die Rennmodi in Ridge Racer: Unbounded. Neben den bereits erwähnten Dominationsrennen warten Zeitprüfungen, Driftkurse und sogenannte Shindo-Rennen auf euch. Shindo-Rennen sind identisch zu Dominationsrennen, verzichten aber auf Zerstörungselemente. Dafür könnt ihr statt der Power- eine Geschwindigkeitsleiste auffüllen um damit Maximalgeschwindigkeit zu erreichen. Highlight hätte der Vernichtungsangriff werden können, in dem ihr mit einem Fahrzeug sämtliche Gegner platt macht. Das Zeitlimit ist hier aber viel zu knapp bemessen, so dass die Zerstörungsorgie meist schon vorbei ist bevor sie richtig angefangen hat.

Mit jedem Rennen sammelt ihr Erfahrungspunkte, die euch in verschiedenen Rängen aufsteigen lassen und weitere Stadtteile und Autos freischalten. Während die Fahrzeugmodelle angenehm abwechslungsreich modelliert sind, relativiert das individuelle Fahrverhalten diese Vielfältigkeit schnell. Macht es am Anfang noch Spaß nach zwei bis drei Rennen mit einem neuen Wagen belohnt zu werden, verkommt dies schnell zu belanglosem Beiwerk: Bis auf sehr wenige Ausnahmen fahren sich die Boliden identisch und laden nicht gerade zur taktischen Auswahl vor Rennbeginn ein. Spezialevents, wie der Vernichtungsangriff mit einem gepanzerten Truck, bilden hier die angenehme Ausnahme.

Schleuderpartie

Leider bieten Bugbear Einsteigern weder ein Tutorial, noch eine Möglichkeit den bockschweren Schwierigkeitsgrad zu reduzieren.. Auch geübte Rennspiel-Fans geraten bei Ridge Racer: Unbounded schnell ins ungewollte Schleudern. Solange ihr euch keine Position unter den ersten drei Plätzen erkämpft habt, ist der Spielverlauf chaotisch. Durch den Verzicht auf eine Mini-Map und unübersichtlich gestaltete Strecken kommt es häufig vor, dass ihr die Distanz oder Schärfe einer Kurve falsch einschätzt und an Ecken hängen bleibt. Größtes Ärgernis ist aber die sagenhaft unfaire Gegner-KI. Ihr werdet von Kontrahenten über den Haufen gefahren und verliert wertvolle Sekunden, die euch in fast jedem Rennen den Sieg kosten. Auch hat es immer wieder den Anschein, als würde sich die Turbo- bzw. Boostleiste eurer Gegner um ein vielfaches schneller aufladen als eure eigene.

Optisch hat Ridge Racer: Unbounded einiges zu bieten. Die Fahrzeuge, die sich zwar vom Fahrgefühl kaum voneinander unterscheiden, sind anständig modelliert, die Spiegeleffekte sind dezent und realistisch, die Stadt lebendig und glaubwürdig. Auf Lizenzen wurde wie gewohnt verzichtet. Die Übersicht lässt bei so viel Action, gerade zu Rennbeginn etwas zu wünschen übrig. Übertriebene Staubwolken, Trümmer, Mauerstücke und Kontrahenten nehmen einem sehr schnell die Sicht. Die drei vorhandenen Kameraperspektiven sind Standardkost: Kurios ist dabei nur, dass die Stoßstangenkamera dem Spiel das Geschwindigkeitsgefühl nimmt, statt es zu fördern. Wir raten euch, eine der übersichtlicheren Verfolgerkameras zu benutzen.

Zusätzlich gibt es einen Editor mit dem ihr einfach eure eigenen Städte aus freispielbaren Stadtblöcken zusammensetzen könnt. Hier könnt ihr Teile aus allen vorhandenen Bezirken miteinander vermischen. Dennoch harmonieren alle Blöcke auffällig gut miteinander. Wie gut der Editor funktioniert, sieht man an allen Ecken des Spiels: Sämtliche enthaltene Strecken wurden mit dem mitgelieferten Werkzeug erstellt. Ridge Racer: Unbounded ist zwar wunderschön aufgemacht, gegen Ende auch etwas abwechslungsreicher, aber die ist Optik unterm Strich etwas eintönig. Eure fertigen Strecken könnt ihr online teilen und mit bis zu sechs Events belegen. Diese müsst ihr jedoch zuerst selbst meistern, um sie ins Netz stellen zu dürfen. In einem erweiterten Modus könnt ihr auch Elemente innerhalb der Blöcke beeinflussen und so zum Beispiel haarsträubende Loopings einbauen.

Fazit

von Nina Schild
Wenn ein Titel einen dermaßen traditionsreichen Namen trägt, sollten Liebhaber der Serie wenigstens mit einer Hand voll altgewohnten Qualitäten bedient werden. Die neuen Pfade, die dieses SpinOff einschlägt, stehen dem Drift-Klassiker unserer Meinung nach ganz und gar nicht. Vor allem die umständliche neue Steuerung hat uns nicht überzeugt.. Auch wenn Optik und Atmosphäre des Titels überzeugen, hat das Spiel viel zu viel frustrierende und unfaire Momente, um es ins Raser-Herz zu schließen.

Überblick

Pro

  • lebendige, atmosphärische Umgebungen
  • Action und Explosionen am laufendem Band
  • einfacher Editor
  • unterschiedliche Spielmodi

Contra

  • furchtbar umständliche Driftsteuerung
  • frustrierender Schwierigkeitsgrad
  • unfaire Gegner-KI
  • unübersichtliche Strecken
  • schlechtes Balancing

Kommentarezum Artikel

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