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Test - Soldier of Fortune : Soldier of Fortune

  • PS2
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Anno 2000 veröffentlichte Activision ein PC-Spiel namens 'Soldier of Fortune', das von Raven Software entwickelt wurde. Schnell wurde klar: Bei diesem Egoshooter handelt es sich um eines der blutigsten und brutalsten Games, das jemals erschienen ist. Immerhin prangt auf der Packung der PS2-Umsetzung ein Warnhinweis, dass das Spiel 'geeignet ab 18 Jahre' sei und dass man sich aufgrund der Gewaltdarstellung vom Inhalt abgestoßen fühlen kann.

Soldier of Fortune
Gefährliches Duell auf einem Zugdach.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Doch was ist denn so brutal an 'Soldier of Fortune', dessen Name übrigens auf ein berüchtigtes Söldnermagazin aus den USA anspielt? Das Spielgeschehen 'glänzt' nicht etwa nur mit reichlich Blut bei der Ballerei, sondern den Gegnern können die Körperteile einzeln weggeschossen werden, Gedärme werden sichtbar und Köpfe zerbersten regelrecht – alles mit geradezu widerwärtig realistischen Animationen der verendenden Gegner. Somit ist das Spiel wahrlich nichts für schwache Gemüter und die Altersbegrenzung auf volljährige User ist absolut angebracht.

Der Zusatz 'Gold-Edition' bei der PS2-Umsetzung ist im Übrigen etwas irreführend: Es gibt bereits auf PC solch eine Edition, bei der das Originalspiel um fünf neue Multiplayer-Levels und ein Interview-Video ergänzt wurde. Zumindest letzteres fehlt aber scheinbar in der Konsolenumsetzung. Wer also bereits 'Soldier of Fortune' auf PC oder Dreamcast kennt, wird bei der PS2-Adaption im Grunde nichts Neues finden.

Terroristenjagd
Nach dem Start des Spiels kommt ihr ohne Umschweife, also auch ohne Intro, direkt ins Hauptmenü, wo ihr die Steuerung, den Sound und das Bild euren Wünschen anpassen und eine neue Mission starten könnt. Praktischerweise stehen insgesamt fünf Schwierigkeitsgrade zur Auswahl, die sowohl Shooterprofis als auch Neulingen genügen dürften. Je nach Schwierigkeitsgrad sind die Gegner härter, die Munition knapper und es gibt weniger Speichercoins. Wer aber gerne eine knackige Herausforderung will, dafür aber so oft wie es ihm passt abspeichern möchte, kann sich seinen Wunschschwierigkeitsgrad frei zusammenstellen – eine löbliche Sache!

Soldier of Fortune
Der Laden ist euer Hauptquartier.

Danach beginnt die Action auch schon mitten in einer Grosstadt. Dort haben sich irgendwelche Punks, Schlägertypen und andere üble Burschen in einer weiten U-Bahnstation verschanzt und liefern sich einen Bandenkrieg der Extraklasse. Ihr übernehmt die Steuerung über den Vietnam-Veteran John Mullins, der für eine private Antiterror-Truppe arbeitet. Denn schon bald wird klar: In der regelrechten Schlacht und aufgrund der Menge an gut bewaffneten Feinden muss es sich um etwas größeres als einen Bandenkrieg handeln. Tatsächlich wird zugleich in der Antarktis ein Militärstützpunkt überfallen und vier Atomsprengköpfe von einer terroristischen Organisation geklaut. In Begleitung eures Gefährten – dem muskelbepackten Sprengexperte Aaron 'Hawk' Parsons und Sam Gladstone – macht ihr euch auf, in einem verzweifelten Kampf hinter das Geheimnis eures Gegners zu kommen, diesen auszuschalten und die Sprengköpfe sicherzustellen. Dabei bereist ihr brisante Konfliktherde auf der ganzen Welt, die aber in den deutschen Texten etwas verfremdet wurden. Trotzdem ist jeweils klar ersichtlich, auf was für einen Ort verwiesen wird.

Es werden keine Gefangenen gemacht
Was sich nach einem spannenden Polit- oder Actionthriller anhört, entpuppt sich als Egoshooter im klassischen Stil. Während viele Konkurrenzprodukte auf innovative Szenarien, Features, taktische Elemente und clevere Teamkollegen setzen, bietet 'Soldier of Fortune' reine Balleraction ohne wirklichen Tiefgang. Im Klartext heißt das meist: Waffe gezückt, massig Gegner abgeknallt und den klar vorgegebenen Weg bis zum Ziel durchgelaufen, beziehungsweise freigeschossen. Fairerweise muss man sagen, dass dieses Spielkonzept zwar simpel und altbacken, aber durchaus spaßig und unterhaltsam ist. Dies liegt vor allem am gelungenen Leveldesign, das mit komplexen Bauten, verschlungenen Wegen und zumindest optischem Abwechslungsreichtum aufwartet.

Soldier of Fortune
Heiße Action in eisiger Umgebung.

Meist lauft ihr zwar durch weiträumige Gebäude, Höhlen oder Anlagen, aber es gibt auch ab und zu hübsche Abschnitte, die unter freiem Himmel stattfinden. So ist bereits die zweite Mission ziemlich nervenaufreibend und hübsch gemacht: Ihr müsst euch in Afrika auf einem durch die Nacht fahrenden Zug bis zur Zugmaschine vorarbeiten. Dabei klettert ihr über Wagondächer, durchsucht Lieferwagen, werdet auf einem Transportwagon von einem Hubschrauber angeschossen und springt über Anhängervorrichtungen. Ein andermal schleicht ihr euch an eine antarktische Station heran und stürmt dort die weitläufigen Anlagen, um Massenvernichtungswaffenlabore zu zerstören und unter Zeitdruck den Start einer Rakete zu verhindern. Dann wieder muss gar eine Fleischfabrik durchkämpft werden, wobei aber auch unter anderem ein Besuch in einer arabischen Wüstenanlage, einer vom Krieg halb zerstörten Stadt, in einer westlichen Metropole und in Tokio ansteht.

 

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