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Test - South of the Circle : Liebe in Zeiten des Kalten Krieges

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Greift zu, wenn...

… ihr ungewöhnliche, aber auch träge erzählte Geschichten wie Everybody’s Gone to the Rapture mögt.

Spart es euch, wenn...

… ihr in interaktiven Geschichten schicksalsträchtige Entscheidungen oder wenigstens Spannung und Dramatik erwartet.

Fazit

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm
Außergewöhnliche interaktive Geschichte, der es letztlich an Substanz fehlt

South of the Circle ist in vielerlei Hinsicht einzigartig in der Videospiel-Landschaft. Mit seiner Geschichte über den Feminismus der 60er Jahre, die politische Paranoia während des Kalten Krieges und den akademischen Grabenkämpfen zwischen konservativen Reaktionären und jungen Idealisten widmet es sich Themen, die in Videospielen bislang wenig bis gar keinen Raum einnahmen. Dass es darin eher der Tradition von Walking-Simulatoren und Visual Novels und weniger der von Quantic Dream und Telltale folgt, also rein an der Vermittlung einer Geschichte interessiert ist und nicht am Eingreifen darin durch weichenstellende Entscheidungen, ist ihm in diesem Sinne nicht vorzuwerfen, passt aber ins Gesamtbild, dem es an allen Ecken und Enden an Substanz fehlt.

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Denn trotz seiner sehr kurzen vier Stunden Spieldauer fällt die Geschichte schlicht gesagt reichlich langatmig und mitunter auch recht langweilig aus, und trotz seiner bemerkenswert feinsinnigen und bewusst sanften Erzählweise fehlt ihr dann letztlich doch die Tiefe und Dramatik, um emotional, intellektuell oder einfach nur banal unterhaltend zu fesseln. Ich wage es kaum auszusprechen, weil es den Entwicklern gegenüber ehrlicherweise reichlich unfair ist und sicherlich vor allem auch der aktuellen Sommerhitze geschuldet ist, aber ich wäre während des Spielens mehrfach beinahe eingenickt. Und das ist, bei aller Wertschätzung für die vielschichtige Geschichte, ihre außergewöhnlichen Themen, den mutigen Look und wundervollen Soundtrack, letzten Endes kein gutes Zeichen.

Überblick

Pro

  • für Videospiele ungewöhnliche Geschichte
  • interessante Thematiken wie Feminismus und Kalter-Krieg-Paranoia
  • ungewöhnlicher Grafikstil
  • stimmungsvolle Musik
  • sympathische Sprecher

Contra

  • wenig Dramatik
  • stattdessen etwas langatmig bis langweilig
  • trotz nur 4 Stunden Spielzeit
  • spielerisch weitgehend substanzlos

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