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Test - Dead Rising 3 : Spaß ohne Hirn

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'Komm, wir machen ein Zombie-Spiel", dürfte einer der meistgesprochenen Sätze in den Konferenzräumen der Videospielentwickler sein. Es gibt mittlerweile eine unüberschaubare Anzahl an digitalen Untoten, die es sich auf allen erhältlichen Plattformen bequem gemacht haben. Bemerkenswert ist aber, wie unterschiedlich die Thematik interpretiert werden kann. Emotional wie in The Walking Dead, knuffig wie in Plants vs Zombies, nervenzerfetzend wie in ZombiU. Oder eben so wie in Dead Rising 3.

Die tote Flut

Zehn Jahre ist es her, dass sich Chuck Green in Dead Rising 2 den Untoten stellen musste. Trotz des Impfstoffes Zombrex und strenger Sondierung ist es nicht gelungen, die Zombieplage zu beenden. Ein neuerlicher Ausbruch sucht die an Los Angeles angelehnte Stadt Los Perdidos heim - die Heimat von unserem neuen Protagonisten Nick Ramos, einem eher unscheinbaren Mechaniker. Ihm und den anderen Überlebenden bleiben nur wenige Tage, um aus der Stadt zu entkommen, bevor ein Militärschlag die Westküstenmetropole dem Erdboden gleichmacht. Nick ist ein blasserer Charakter, als es seine beiden Vorgänger waren. In Konversationen wirkt er naiv und eher nicht wie jemand, der in ein paar Stunden Zehntausende von Zombies auf dem Gewissen haben wird.

Die Geschichte wird eher beiläufig erzählt und wird zu keinem Zeitpunkt zur primären Motivationsquelle. auch wenn sie recht früh ein paar interessante Fragen aufwirft, zum Beispiel was es mit Nicks rätselhafter Halstätowierung auf sich hat. Die Nebencharaktere sind selten mehr als Stichwort- und Questgeber. Man merkt, dass Capcom Vancouver an Geschichte und Figuren eher am Rande interessiert ist und die Prioritäten anderswo gesetzt hat.

Los Muertos in Los Perdidos

Executive Producer Josh Bridge verriet uns letztens, dass die Spielwelt von Dead Rising 3 größer sei als die von Teil 1 und 2 zusammengenommen. Das mag durchaus sein, trotzdem wirkt Los Perdidos sehr überschaubar. Das ist zum einen sinnvoll, da eine zu ausladende Spielwelt zulasten der Dichte gegangen wäre, zum anderen schade, weil die Stadt zu wenige echte Schauwerte und markante Flecken aufweist. Der Wechsel zwischen den verschiedenen Vierteln ist zudem nur durch genau definierte Routen möglich. Weicht ihr davon ab, landet ihr schnell an der nächsten Absperrung oder unsichtbaren Wand. Dass die Wege durch die Stadt trotzdem recht mühsam sind, liegt an den wahren Legionen von Zombies, die nahezu jeden Quadratmeter der Metropole bevölkern und nicht selten eine Wand aus fauligem Fleisch bilden. Stellenweise ist es in den Straßen voller als an einem Samstag auf der gamescom.

Daher ermöglicht Dead Rising 3 vermehrt die Nutzung verschiedener Vehikel. Überall in der Stadt findet ihr Pkw, Motorräder und Nutzfahrzeuge. Damit kommt ihr nicht nur schneller voran, sondern habt unter Umständen auch eine mächtige Mordwaffe unterm Hintern. Erstmalig lassen sich nun Fahrzeuge kombinieren und aufwerten. Schnell den Bunsenbrenner ausgepackt und aus einem ordinären Motorrad und einer Dampfwalze wird ein ebenso effizienter wie flotter Flachmacher. Oder ihr funktioniert eine Kehrmaschine zum Zombieschlucker um, der sie anschließend zu kleinen Bällchen gepresst wieder auswirft. Das muss man erlebt haben. Leider steuern sich die Fahrzeuge etwas ungelenk - auch dann, wenn sich kein Untotenrudel am Dach oder der Karosserie festgekrallt hat.

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