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Test - Razer DeathAdder V3 Pro : Mausklassiker im neuen Nobelgewand

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Razer bleibt der Linie treu, statt stets neuer Namen lieber Upgrades der bekannten Geräte zu verpassen. Dieses Mal hat es einen echten Klassiker erwischt – die Ur-DeathAdder gibt es immerhin bereits seit 2006 und mit 15 Millionen verkauften Exemplaren ist der Erfolg ungebrochen. Die neue DeathAdder V3 Pro kommt unscheinbar daher, hat aber feinste Technik unter der Haube und ist leicht wie nie zuvor.

Die DeathAdder V3 Pro macht gar keine Faxen und setzt sich direkt an die Spitze der Nahrungskette des Razer-Line-ups. Mit immerhin 159,99 Euro in der Standardversion ist sie wahrlich kein Schnäppchen. So richtig entfaltet sie ihre Pracht aber erst mit dem neuen HyperPolling Wireless Dongle, der eine Abtastrate von 4.000 Hz ermöglicht. Der kostet allerdings extra, immerhin satte 34,99 Euro. Razer hat glücklicherweise direkt an ein Bundle aus DeathAdder und Dongle gedacht, das mit 177,50 Euro zu Buche schlägt.

Für den Preis muss man einiges erwarten und auf den ersten Blick ist man fast ein wenig enttäuscht. Nicht wegen der Verarbeitung, denn die ist makellos. Keine Ecken, keine Kanten, perfekte Spaltmaße, nichts klappert, nichts wackelt. Es sind eher die Schlichtheit und das geringe Gewicht von nur 63, bzw. 64 Gramm (je nachdem, ob Schwarz oder Weiß), welche die Wahrnehmung trügen.

Die DeathAdder V3 Pro zielt vor allem auf rechtshändige Esportler, die keinen Firlefanz benötigen, sondern Funktionalität in allen Belangen. Zwei Maustasten, zwei Daumentasten, ein Mausrad. Ende und Aus, mehr ist da nicht. Ah doch, an der Unterseite ist noch ein kombinierter Power- und DPI-Schalter. Absolut minimalistisch und schnörkellos. Dazu noch der HyperPolling-USB-Dongle und ein USB-C-Ladekabel mit weicher, flexibler Textilhülle und fertig.

Ein erster beherzter Griff nach dem Nager lässt Freude aufkommen. Die Oberfläche ist leicht aufgeraut und liegt griffig in der Hand. Warum Razer noch zusätzliche Aufkleber für die Seiten und die Maustasten beigelegt hat, ist mir ein Rätsel, zumal eine Aufkleberlösung immer irgendwie suboptimal und billig wirkt. Aber nun gut, als kleines Extra für Spieler, die so etwas unbedingt brauchen, lassen wir das mal durchgehen.

Die Ergonomie der federleichten Maus wurde ein wenig überarbeitet. Die Maustasten scheinen ein wenig länger zu sein, der Rücken ein wenig höher, die Wölbung ein wenig versetzt. Kleine Detailveränderungen zum Vorgänger, die sich aber bemerkbar machen, denn vor allem beim Palm Grip, aber auch beim Claw Grip, liegt die Maus perfekt in der Hand. Wer den Fingertip Grip bevorzugt, der ist vermutlich bei der symmetrischen Viper V2 Pro besser aufgehoben.

Gnadenlos gut sind auch Anordnung und Verhalten der Bedienelemente. Die beiden Daumentasten sind sensibel, aber dennoch mit gutem Druckpunkt und perfekt angeordnet. Unter den beiden Maustasten schlummern neueste optische Schalter der mittlerweile dritten Generation mit knackigen Klicks, aber rasend schnell bedienbar. Das klickbare Mausrad hat eine feine Rasterung und thront ohne jedes Spiel zu den Seiten in der Mitte, ebenfalls präzise bis zum Umfallen bedienbar.

Unter der Haube schlummert feinste Technik. Der optische Focus Pro 30K-Sensor liefert bis zu 30.000 DPI und soll laut Hersteller eine Abtastgenauigkeit von fantastischen 99,8 Prozent ermöglichen. Mit 750 IPS Speed und 70G Beschleunigung ist die DeathAdder V3 Pro geradezu der Formel-1-Wagen unter den Mäusen. Dank PTFE-Gleitflächen huscht das Gerät problemlos über den Tisch, dank smarter KI-Funktionen wie Smart Tracking, Motion Sync und Asymmetric Cut-off sind auch unterschiedlichste Oberflächen oder Mauspads kein Hindernis.

Der HyperPolling Wireless Dongle bietet für seinen Aufpreis eine weitere Verbesserung gegenüber dem Standard-Dongle. Im 2,4-Ghz-Wireless-Betrieb ermöglicht er ein Abfrageintervall von schlappen 0,25 ms gegenüber den üblichen 1 ms. Das 4.000-Hz-HyperPolling reduziert also die Latenz nochmals um einiges. Dem Normalspieler wird das recht egal sein, für Esportler ist das aber ein Hochgenuss, denn dort zählt jeder Sekundenbruchteil. Abgesehen davon ermöglicht der Dongle auch die kabellose Verbindung von zwei Geräten gleichzeitig – eine Wireless-Tastatur könnt ihr also zusammen mit der Maus über nur einen Dongle betreiben.

Die Konfiguration der Mehrgeräte-Verbindung erfolgt ebenso wie der Rest mittels Razer Synapse, wie gehabt. Darin könnt ihr Profile erstellen, bis zu fünf DPI-Presets vorbelegen, die Abtastrate festlegen. Auch die Oberflächenkalibrierung ist hier enthalten. Auch Stromsparfunktionen sind vorhanden, wie ein Schlafmodus nach Inaktivität oder ein Akkusparmodus. Natürlich kann die Maus auch per Kabel betrieben werden, falls ihr mal das Nachladen verpennt. Aber eher unwahrscheinlich, die Akkulaufzeit beträgt immerhin bis zu 90 Stunden. Was unter anderem auch daran liegt, dass die DeathAdder auf Beleuchtung verzichtet. Schnörkellos, wie gesagt.

Beim praktischen Einsatz lässt die DeathAdder V3 Pro dann auch keine Wünsche offen. Sie liegt wunderbar in der Hand, Ermüdung mag gar nicht erst auftreten. Die Tasten sind knackig und wunderbar schnell bedienbar, das Mausrad ist ein Gedicht. Es ist nahezu unmöglich, irgendwas an dieser Maus nicht zu mögen – außer vielleicht den exorbitanten Preis und die Tatsache, dass sie für den Otto-Normalspieler eigentlich völlig überqualifiziert ist.

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